Wie die Gemeinde Horw meldet, gilt bis ins Jahr 2045 Netto-Null für das ganze Gemeindegebiet. Der Klimaschutzbericht zeigt auf, wie das möglich werden kann.
Gemeindeverwaltung Horw
Die Gemeindeverwaltung Horw. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Der Klimaschutzbericht ergänzt das bisherige Engagement der Gemeinde Horw.

Er legt konkrete Ziele fest und nennt die geeigneten Massnahmen, an denen sich der Gemeinderat in seinem Handeln orientiert.

Erarbeitet wurde der Bericht in Zusammenarbeit mit einem Forschungs- und Beratungsunternehmen.

Handeln bei Verbrauch und Erzeugung

Der Bericht verfolgt drei Stossrichtungen.

So sollen die direkten Treibhausgasemissionen im Gemeindegebiet und die indirekten Treibhausgase aus der Energieproduktion bis spätestens im Jahr 2045 auf Netto-Null.

Nicht berücksichtigt werden konsumbedingte Emissionen und solche, die durch den Abfallsektor sowie den internationalen Schiffs- oder Flugverkehr verursacht werden.

Zudem soll in der Gemeinde Horw die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis im Jahr 2030 gegenüber dem Ausgangsjahr 2019 um mindestens das Zehnfache auf 23 Gigawattstunden pro Jahr gesteigert werden.

Treibhausgasemissionen aus der Verwaltungstätigkeit

Schliesslich ist vorgesehen, dass die Gemeindeverwaltung die eigenen Treibhausgasemissionen aus der Verwaltungstätigkeit bis 2040 auf Netto-Null senkt.

Damit will sie eine Vorreiterrolle einnehmen, denn die Emissionen auf dem Gemeindegebiet sind abhängig von sehr vielen Akteuren ausserhalb der Handlungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung.

Direkt kann die Gemeinde bei der eigenen Infrastruktur, ihren Gebäuden, der öffentlichen Beleuchtung oder bei den gemeindeeigenen Fahrzeugen Einfluss nehmen.

Massnahmen in den Bereichen Mobilität, Wärme, Kälte und Strom

Der Klimaschutzbericht zeigt vorerst 14 Massnahmen auf, die ergänzend zu bereits umgesetzten oder geplanten Massnahmen in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden sollen.

Die meisten dieser Massnahmen gliedern sich in die Bereiche Mobilität, Wärme und Kälte sowie Strom.

Weitere Massnahmen betreffen etwa das öffentlichen Beschaffungswesens, die Kreislaufwirtschaft oder die Raumplanung.

Überprüfung alle vier Jahre

Die Kennzahlen für die Energiebilanz werden jährlich erhoben. Alle vier Jahre wird der Planungsbericht erneuert.

Daraus resultiert eine Berichterstattung an den Gemeinderat und es können zusätzliche Massnahmen beantragt werden.

Der nächste Klimaschutzbericht ist bereits für Ende 2026 vorgesehen, damit die neuen Massnahmen direkt in das nächste energiepolitische Programm 2027 bis 2030 aufgenommen werden können.

Energiestadt aus Überzeugung

Seit 2007 ist Horw Trägerin des Labels «Energiestadt», im vergangenen Jahr 2023 kam das Label «Energiestadt Gold» hinzu.

Hinter dem Bestreben der Gemeinde Horw steht die Überzeugung, dass die Herausforderungen im Energie- und Klimabereich massgeblich auch durch ein lokales, kontinuierliches Engagement gemeistert werden müssen.

Die bisherige Klimapolitik der Gemeinde Horw basiert im Wesentlichen auf dem energiepolitischen Programm, welches im Energiestadt-Prozess alle vier Jahre erarbeitet wird.

Der Aspekt des Klimaschutzes ist auch in die Gemeindestrategie 2030 ins Räumliche Entwicklungskonzept 2040, in die im Jahr 2020 teilrevidierte kommunale Energieplanung und in die beiden Planungsberichte «smarte Mobilität Horw» und «klimafreundlicher Gebäudepark» eingeflossen.

Der Einwohnerrat wird sich zum Klimaschutzbericht äussern

Die Gemeinde handelt dabei im Sinne der Horwer Bevölkerung.

Diese sprach sich im Jahr 2021 zu 56 Prozent für das CO2-Gesetz und im vergangenen Jahr zu 66 Prozent für das Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit aus.

Zum Klimaschutzbericht der Gemeinde Horw äussert sich auch der Einwohnerrat. Am Donnerstag, 25. April 2024, wird ihm der Bericht zur Kenntnisnahme vorgelegt.

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