Wie die Gemeinde Horw informiert, waren im Januar 2024 «Neophytenjäger» im Einsatz. Entlang des Wanderwegs wurden gezielt Kirschlorbeer-Sträucher entfernt.
Das Gemeindehaus in Horw.
Das Gemeindehaus in Horw. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Der Kirschlorbeer wird von Freiwilligen aus dem Wald herausgeholt. Doch die Verbreitung der invasiven Pflanze hat ihre Wurzel in Gärten und Hecken.

An einem Montag Mitte Januar sind die «Horwer Neophytenjäger» im Einsatz.

Vier Mitglieder des Freiwilligenteams und vier Mitarbeiter der Werkdienste entfernen entlang des Wanderwegs am Rande des Grämliswalds oberhalb des Rigiblicks gezielt Kirschlorbeer-Sträucher.

Fünf Lastwagenfuder kommen so zusammen. Sie werden in den Werkhof transportiert und dort fachgerecht entsorgt.

Kirschlorbeer verdrängt einheimische Pflanzen

Manch eine Passantin, manch ein Augenzeuge mag sich gefragt haben, weshalb man Grünzeugs aus dem Wald holt. Das liegt an der Pflanze.

Der Kirschlorbeer war und ist als Zierpflanze beliebt. Der Strauch stammt ursprünglich aus Südostasien und gelangte einst ins Sortiment des hiesigen Pflanzenhandels.

Die Kehrseite der immergrünen Heckenpflanze: Sie kann sich rasant ausbreiten und verdrängt dabei einheimische Pflanzen. Deshalb wird sie als invasiv eingestuft.

Eigenverantwortung ist gefragt

Es gibt – auch in Horw – viele Hecken, die aus nichts anderem bestehen als aus der Problempflanze. Vögel verbreiten die Samen, denn sie tragen die Früchte in den Wald hinaus.

«Es kann sein, dass Grundstücksbesitzende nicht einmal wissen, dass ihr grüner Sichtschutz ein Problem darstellt», sagt Gwen Bessire.

Information ist deshalb besonders wichtig, denn auf privaten Grundstücken muss die Eigenverantwortung greifen.

Was aber kann man auf dem eigenen Grundstück tun, um die Ausbreitung des Kirschlorbeers zu verhindern?

Keinen neuen Kirschlorbeer anpflanzen

Auskunft gibt etwa die Webseite der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald.

In erster Linie soll man keinen neuen Kirschlorbeer anpflanzen, obwohl dieser stets noch verkauft wird.

Jungpflanzen soll man ausreissen und entweder mit dem Kehricht oder im Neophytensack entsorgen – die Wurzel gehört dazu.

Allenfalls muss man diese ausgraben. Ausgewachsene Pflanzen so zu entfernen, gibt ein rechtes Stück Arbeit.

Gratis-Neophytensäcke gibt es im Gemeindehaus

Deshalb ist es auch schon hilfreich, wenn man konsequent Blüten und später die Beeren wegschneidet, damit die Pflanzen nicht versamen können.

Für die Pflanzenteile ist der Kompost der falsche Ort. Deshalb sei hier wieder einmal erwähnt: Im Gemeindehaus kann man Neophytensäcke gratis beziehen.

Die mit Pflanzengut gefüllten Säcke werden von der regulären Kehrichtabfuhr mitgenommen.

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