Barbara Borer-Mathys tritt für die SVP Aargau bei den Nationalratswahlen an. Ihr scheint es aber nicht nur um diese Wahl zu gehen, sondern auch um die nächste.
Barbara Borer-Matthys
Barbara Borer-Matthys, Nationalratskandidatin der SVP Aargau. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Oktober finden die eidgenössischen Wahlen statt.
  • Barbara Borer-Mathys ist Nationalratskandidatin der SVP Aargau.
  • Im Gespräch mit Nau.ch spricht Borer-Mathys über ihre Ziele in Bern.

Im Kanton Aargau wollen alle 16 Nationalräte im Amt bleiben. Das Bewerberfeld ist nichtsdestotrotz gross: 713 Kandidierende haben sich aufstellen lassen. Auch die sechs bisherigen SVPler haben ordentlich Konkurrenz erhalten.

Unter den neuen Bewerbenden findet sich auch Barbara Borer-Mathys. Die «Aargauer Zeitung» beschreibt die SVP-Parteisekretärin als «aufstrebend und ambitioniert». Ihr Vater Hansueli Mathys ist Alt-Nationalrat. Aber wie schätzt Borer-Mathys ihre Chancen ein?

Als Neuling habe man nur wenig Chancen auf einen Sitz, sagt sie im Gespräch mit Nau.ch. Aber Borer-Mathys scheint es gar nicht unbedingt um diese Wahl zu gehen. Der Wahlkampf sei eine gute Möglichkeit, Akzente für die nächste Wahl zu setzen. «Denn nächstes Jahr sind ja bereits wieder Grossratswahlen», so Borer-Mathys.

Nau.ch: Barbara Borer-Mathys, Ihnen ist Föderalismus wichtig, sie sind gegen die Aufblähung von Verwaltung und Justiz und vertreten eine klare Haltung in Sachen Genderpolitik. Was gibt's sonst noch?

Barbara Borer-Mathys: Eines der dringendsten Probleme der Zukunft wird die Deckung des Energiebedarfs für unser Land sein. Die Energiekriese bedroht nicht nur unsere Unabhängigkeit, weil wir immer abhängiger vom Ausland sind. Sie gefährdet auch unseren Wohlstand. Ich unterstütze den Ausbau der erneuerbaren Energien. Nachhaltiges Wirtschaften hat Zukunft.

Der Bund muss zusätzlich die Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie vorantreiben. Das gilt aber auch für die Technologie rund um die Wiederaufbereitung von alten Brennstäben aus Kernkraftwerken. Ich bin der Auffassung, dass die stetige Elektrifizierung nur mit Kernkraftwerken bewältigt werden kann. Wir werden uns mittel- bis langfristig wieder dieser Diskussion stellen müssen.

Nau.ch: Sie sind für «nachhaltigen Umwelt- und Naturschutz». Haben Sie konkrete Vorschläge dazu?

Barbara Borer-Mathys: Für mich haben diese Themen immer auch mit dem Konsumverhalten zu tun. Ich versuche, so regional und saisonal einzukaufen wie möglich. Meinen Kindern lerne ich, dass Fleisch ein kostbares Gut ist, das nicht jeden Tag zur Verfügung steht. Unseren Garten haben wir so grün wie möglich gestaltet. Das tut nicht nur der Seele, sondern auch den Bienen gut.

In diesem Sinne ist Umwelt- und Naturschutz für mich immer auch das Bewusstsein, Teil dieser Umwelt zu sein. Wie in der Wirtschaft gilt auch hier, dass Nachhaltigkeit Zukunft hat. Nicht über Verbote, sondern über gute Vorbilder. So versuche ich zu leben.

Barbara Borer-Matthys
Die Smartspider-Grafik von Barbara Borer-Matthys. - Smartvote

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Barbara Borer-Mathys: Der Finanzkontrolle habe ich 67'000 Franken gemeldet, inklusive zwei Grossveranstaltungen mit Bundesrat Albert Rösti und Peter Spuhler von der Stadler Rail AG, die ich in meinem Heimatdorf Holziken durchführen durfte.

Nau.ch: Sie sind seit 2020 Grossrätin im Kanton Aargau. Was hat Sie dazu bewogen, nun für den Nationalrat zu kandidieren?

Barbara Borer-Mathys: Ich habe einen politisch aktiven Vater, das mich sicher motiviert hatte, für die Grossratswahlen zu kandidieren. Ich bin dann überraschend auch gewählt worden, was mich sehr gefreut hat. In die politische Arbeit muss man hineinwachsen und das ist mir bisher gut gelungen, glaube ich.

Als ich dann die Möglichkeit bekam, für den Nationalrat zu kandidieren, habe ich das als grosses Privileg empfunden. Ich freue mich, dass ich diese Chance nutzen darf und mich den Aargauerinnen und Aargauern präsentieren kann. Auch wenn man als Neuling auf der Liste nur wenig Chancen auf einen Sitz hat, so ist der Wahlkampf eine gute Möglichkeit sich zu vernetzen und politische Akzente für die nächsten Wahlen zu setzen. Denn nächstes Jahr sind ja bereits wieder Grossratswahlen. Nach der Wahl ist also tatsächlich schon wieder vor der Wahl.

Nau.ch: Was wollen sie den Wählern und Wählerinnen aus dem Aargau sonst noch mitteilen?

Barbara Borer-Mathys: Gehen Sie wählen! Es ist ein wunderbares Privileg, dass wir in der Schweiz zu allem und jedem eine Meinung haben und diese frei äussern dürfen. Das Wahlrecht ist auch Ausdruck davon. Daher lege ich allen ans Herz, bei den Wahlen an die Urne zu gehen. Wenn der eine oder andere mich für würdig erachtet und aufschreibt, dann freut mich das natürlich umso mehr.

Zur Person

Barbara Borer-Mathys ist vierzig Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern und wohnt in Holziken. Sie ist als selbständige Rechtsanwältin in einer Kanzlei in Aarau tätig und führt daneben das Sekretariat der SVP des Kantons Aargau. Politisch ist sie Grossrätin und Vizepräsidentin der Justizkommission und präsidiert die SVP Holziken und die SVP des Bezirks Kulm. Die Freizeit verbringt Borer-Mathys mit der Familie und mit Freunden.

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