Teufen (AR)

Altes Schulhaus Dorf bleibt lebendig dank Übergangslösung

Nau.ch Lokal
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Herisau,

Der Gemeinderat Teufen plant für das leerstehende Schulhaus Dorf eine Zwischennutzung von drei bis fünf Jahren mit Büroräumen, Jugendarbeit und Vereinsangebot.

Ortseinfahrt Steinerstrasse in Teufen.
Ortseinfahrt Steinerstrasse in Teufen. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Teufen AR mitteilt, steht das alte Schulhaus Dorf 8 seit dem Sommer dieses Jahres, nach dem Umzug der Primarschule in das Schulhaus Hörli, leer und soll nach Ansicht des Gemeinderates in einer Übergangsphase von drei bis fünf Jahren einer sinnvollen Zwischennutzung zugeführt werden.

Künftig sollen im Dorf 8 (im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss) provisorische Büroräumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung und die Kinder- und Jugendarbeit entstehen. Auch regionale Verwaltungseinheiten könnten zu gegebener Zeit im Gebäude Platz finden. Ein zusätzliches Sitzungszimmer soll nicht nur der Verwaltung, sondern auch der Öffentlichkeit für Vereinsanlässe und projektbezogene Treffen zur Verfügung stehen.

Mit diesem Entscheid schafft die Gemeinde einerseits dringend benötigten Raum für interne Bedürfnisse und bleibt gleichzeitig flexibel für künftige Entwicklungen, wie beispielsweise mögliche kantonale Zentralisierungen von Verwaltungsstellen.

Schonende Investition – grosser Nutzen

Die Zwischennutzung erfolgt bewusst mit einer sogenannten «Pinselrenovation», die das Gebäude funktional und ansprechend erhält, ohne hohe Investitionen auszulösen. Damit wird verhindert, dass das Schulhaus leer steht und gleichzeitig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den Gemeindefinanzen gewährleistet.

Die Entscheidung für eine Zwischennutzung ist das Resultat einer sorgfältigen Abwägung mehrerer Faktoren. Vermeidung von Leerstand: Ein ungenutztes Gebäude mitten im Dorfzentrum wäre sowohl aus ortsbaulicher wie auch aus gesellschaftlicher Sicht unerwünscht.

Leerstand vermeiden

Die Zwischennutzung sorgt dafür, dass das Haus lebendig bleibt und sichtbar einen Beitrag für die Gemeinde leistet.

Finanzielle Verantwortung: In den kommenden Jahren stehen für Teufen bedeutende Investitionen an, etwa im Bereich der Alters- und Pflegeheime, der Sportanlagen und je nach Abstimmungsergebnis auch in den Einspurtunnel.

Die Gemeinde möchte ihre Ressourcen gezielt einsetzen und zu diesem Zeitpunkt keine Grossinvestition in das Dorf 8 auslösen. Die Zwischennutzung erlaubt es, den Bedarf an Räumen kurzfristig zu decken, ohne die Finanzplanung zu belasten.

Flexibel planen – schrittweise entwickeln

Flexibilität und Planungssicherheit: Noch ist offen, wie sich kantonale Entwicklungen – beispielsweise die Zentralisierung von Ämtern – konkret auf Teufen auswirken werden. Ebenso bleibt abzuwarten, welche räumlichen Bedürfnisse sich in den kommenden Jahren innerhalb der Verwaltung und in der Zusammenarbeit mit Vereinen oder Institutionen ergeben. Die Zwischennutzung verschafft Zeit, diese Entwicklungen abzuwarten, ohne das Gebäude ungenutzt zu lassen.

Schrittweise Weiterentwicklung: Anstatt sofort eine umfassende und teure Umnutzung zu starten, bietet die Zwischennutzung die Möglichkeit, das Gebäude schrittweise weiterzuentwickeln und Erfahrungen mit unterschiedlichen Nutzungsformen zu sammeln. So können künftige Entscheidungen fundierter gefällt werden.

Kosten im Überblick

Für die Zwischennutzung sind lediglich bescheidene Investitionen vorgesehen. Die geplanten Massnahmen bewegen sich im niedrigen sechsstelligen Bereich und werden ins Budget 2026 eingestellt.

Im Vergleich dazu wären für einen umfassenden Umbau des Gebäudes nach aktuellem Stand Investitionen (inkl. dem vorgeschriebenen Einbau eines Liftes nach Behindertengleichstellungsgesetz) von mehreren Millionen Franken erforderlich.

Mit der nun beschlossenen Übergangslösung wird die Handlungsfähigkeit der Verwaltung gesichert, ohne langfristige finanzielle Verpflichtungen auszulösen.

Blick in die Zukunft

Nach Ablauf der Zwischennutzungsphase soll das Gebäude dauerhaft umgebaut und einer klar definierten Hauptnutzung zugeführt werden. Diskutiert wird insbesondere eine teilweise Nutzung durch die Verwaltung.

Gleichzeitig sollen mögliche Synergien mit kulturellen oder öffentlichen Einrichtungen geprüft werden. Auch die kantonale Zentralisierung von Verwaltungsstellen könnte für Teufen neue Chancen eröffnen.

Der Gemeinderat sieht in der gewählten Lösung eine pragmatische, finanzierbare und zukunftsorientierte Antwort auf die aktuelle Situation.

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