Teufen (AR)

Tunnel statt Doppelspur: Vorprojekt in Teufen abgeschlossen

Nau.ch Lokal
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Herisau,

Das Vorprojekt zur Tunnelvariante durch Teufen ist abgeschlossen und zeigt eine technisch machbare, genehmigungsfähige und baubare Alternative zur Doppelspur.

Eingang zur Gemeindeverwaltung in Teufen.
Eingang zur Gemeindeverwaltung in Teufen. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Teufen AR mitteilt, wird zurzeit eine Tunnelvariante der Ortsdurchfahrt Teufen als Alternativvariante zur geplanten Doppelspur ausgearbeitet. Diesen Auftrag hat das Teufner Stimmvolk dem Gemeinderat im Jahr 2022 erteilt. Das Vorprojekt ist mittlerweile abgeschlossen.

Die Informationsveranstaltung zum Vorprojekt vom 27. November 2025 stiess denn auch auf reges Interesse: Rund 180 Einwohnerinnen und Einwohner verfolgten die Präsentation von Gemeinderat und Projektverantwortlichen im Lindensaal. Die vorliegende Variante ist technisch machbar, genehmigungsfähig- und baubar.

Damit liegt erstmals ein detailliertes Projekt einer möglichen Alternative zur oberirdischen Doppelspur vor. Ziel ist es, zwei gleichwertig ausgearbeitete Projekte einander gegenüberzustellen, damit Bevölkerung und Gemeinderat am Ende über eine solide Entscheidungsgrundlage verfügen.

Zusammenarbeit mehrerer Partner

Das nun abgeschlossene Vorprojekt wurde von der Ingenieurgemeinschaft Unter Teufen in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Teufen und den Appenzeller Bahnen erarbeitet – fachlich begleitet von der ARX Gruppe AG. «Die Arbeiten dienten dazu, den Auftrag der Bevölkerung konkret umzusetzen und eine solide Grundlage für die nächste Projektphase zu schaffen», erklärt Gemeindepräsident Reto Altherr.

Ein Schwerpunkt in beiden Projekten liegt auf der Schaffung eines robusten Fahrplans, welcher den Viertelstundentakt ermöglicht und Störungen – beispielsweise infolge Verspätungen – rasch abbauen kann. Dafür braucht es im Abschnitt zwischen Teufen und Sternen einen längeren Abschnitt mit Doppelspur, damit die Züge dort kreuzen können.

Die Fahrplanstabilität und die Fahrplanrobustheit der Alternativvariante wurde durch die Firma SMA und Partner AG überprüft – ein auf Verkehrsplanung und Bahnbetriebsanalysen spezialisiertes Unternehmen. Die durchgeführten Analysen bestätigen, dass die vorliegende Tunnelvariante die Anforderungen an einen stabilen und robusten Bahnfahrplan erfüllt.

Dafür ist die im Vorprojekt geplante unterirdische Kreuzungsstelle zwischen der Haltestelle Stofel und dem Egglirank notwendig. Eine weiter westlich «im Egglirank» liegende Kreuzungsstelle wäre zu kurz und der vorhandene Platz dort reicht nicht aus für den Bau der Kreuzungsstelle.

Neue Ansätze bei Bahnhof und Haltestelle

Im Bereich des Bahnhofs Teufen sieht das Vorprojekt eine Absenkung der Bahnstrecke um rund zweieinhalb Meter vor. Der Zugang zu den Gleisen erfolgt über eine Rampe von Nordwesten her, was einen hindernisfreien (behindertengerechten) Zugang auf das Hauptperron ermöglicht.

Der Zugang auf das Mittelperron erfolgt mit einem ebenfalls hindernisfreien Zugang (über eine Passerelle) südlich der Speicherstrasse und von dort aus über eine Lift- und Treppenanlage auf den Mittelperron.

Bei der unterirdischen Haltestelle Stofel wurden verschiedene bauliche Lösungen geprüft. Vorgesehen ist eine Ausführung mit zwei Aussenperrons – die ebenfalls detailliert untersuchten Varianten mit einem Mittelperron zwischen den beiden Gleisen wurden aus Platz- und Kostengründen verworfen.

Geologische Untersuchungen sichern Kostengenauigkeit

«Das Vorprojekt bildet nun die Grundlage für ein kostenoptimiertes und baubares Bauprojekt», sagt Altherr. Eine zentrale Rolle spielen dabei die geplanten geologischen, geotechnischen und hydrogeologischen Untersuchungen. «Sie liefern entscheidende Daten über den Baugrund und bilden die Basis für eine verlässliche Kostenschätzung.»

Werner Kalunder, externer Gesamtprojektleiter der ARX Gruppe AG, ergänzt: «Die Geologie ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren bei Tunnelbauten.» Denn: Je genauer die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse und die bodenmechanischen Eigenschaften bekannt sind, desto präziser können Bauweise, Zeitplan und Kosten bestimmt werden. «Das Ziel bei den Baukosten ist eine Genauigkeit der Kostenschätzung von plus/minus zehn Prozent wie beim Projekt Doppelspur.», betont Altherr.

Im Rahmen des Bauprojekts werden zudem verschiedene Bauphasen geprüft. Die Bauphasen sollen grundsätzlich möglichst kurz gehalten werden. Gleichzeitig sind die verschiedenen technischen Varianten auf Verträglichkeit für Bevölkerung und Gewerbe zu prüfen. Das Bauprojekt mit dazugehörigen Kosten soll bis Ende Sommer 2026 vorliegen.

Gleichzeitig zur Ausarbeitung des Bauprojekts werden Gespräche mit Bund und Kanton geführt, was die Kostenaufteilung, im Falle einer Weiterverfolgung der Tunnelvariante, anbelangen würde. Die Bevölkerung wird voraussichtlich Ende 2026 oder Anfang 2027 über den Kreditantrag zur Tunnelvariante entscheiden können. Diese Abstimmung entscheidet dann, welche der beiden Varianten – «Doppelspur» oder «Tunnel» – realisiert wird.

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