Jahresrechnung 2024 mit Defizit
Die Stadt Freiburg schliesst 2024 mit einem Defizit von 5,2 Millionen Franken ab – das erste seit 2013. Der Schuldenanstieg mahnt zu finanzieller Vorsicht.

Wie die Stadt Freiburg mitteilt, war 2024 ein aussergewöhnliches Jahr für die Finanzen der Stadt Freiburg: Während das Geschäftsjahr 2023 mit einem besseren Ergebnis als erwartet abschloss (operativer Gewinn von 11,5 Millionen Franken), weist die Erfolgsrechnung für das Jahr 2024 ein Defizit von 5,2 Millionen Franken aus. Diese Situation hat es seit 2013 nicht mehr gegeben.
Das Ergebnis ist jedoch weniger negativ als erwartet, denn das Budget für 2024 sah ein Defizit von 12,8 Millionen Franken vor (Verbesserung um 7,6 Millionen Franken). Im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2023 enthält die Jahresrechnung 2024 keine wesentlichen ausserordentlichen Posten, sodass das ausgewiesene Defizit als repräsentativ gilt.
Darüber hinaus hat sich im Berichtsjahr die Genauigkeit der Budgetplanung insgesamt verbessert.
Höhere Ausgaben trotz leicht besserer Steuereinnahmen
Der Gesamtaufwand stieg auf 304,5 Millionen Franken an (2023: 292,4 Millionen Franken). Dieses Ergebnis ist auf mehrere Hauptfaktoren zurückzuführen: Einerseits lagen die Steuereinnahmen zwar insgesamt um 2,1 Millionen Franken über dem Budget, aber zunächst ist ein Rückgang der Erträge aus juristischen Personen im Vergleich zu den budgetierten Beträgen zu verzeichnen.
Auf der anderen Seite wirkte sich der Anstieg des Personalaufwands (plus 5,5 Prozent oder vier Millionen Franken gegenüber 2023 und plus 1,2 Prozent gegenüber dem Budget) sowie des Transferaufwands (plus 6,3 Prozent) und des Aufwands für Sach- und Dienstleistungen (plus zehn Prozent) aus.
Die Investitionsausgaben sanken dagegen um 7,3 Millionen Franken von 50,6 Millionen Franken im Jahr 2023 auf 43,3 Millionen Franken im Jahr 2024.
Erkenntnisse und Ansatzpunkte
Die Gemeinde steht nun vor grossen Herausforderungen, die sich aus den folgenden Erkenntnissen ergeben: Stabilisierung der Steuereinnahmen von Unternehmen, aber tendenzieller Rückgang anderer Einnahmen; allgemeine Kostensteigerungen; wachsende Aufgaben der Gemeindeverbände … und eine instabile geopolitische und finanzielle Lage, welche die Situation zusätzlich verschärft.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, kann der Gemeinderat in den kommenden Jahren an verschiedenen Punkten ansetzen, wie zum Beispiel der Eindämmung des Anstiegs der Personalkosten und der Stabilisierung der Ausgaben für Güter und Dienstleistungen, wobei den Investitionsausgaben entsprechend den Zielen des Legislaturprogramms Vorrang eingeräumt wird.