E-Biken ist fast so gesund wie normales Velofahren
E-Bikes gelten oft als «unsportlich»– zu Unrecht, wie neue Studien zeigen. Sie bringen fast so viel für die Gesundheit und sparen der Gesellschaft Millionen.

Das Wichtigste in Kürze
- E-Bike-Fahren ist nur leicht weniger anstrengend als normales Velofahren.
- Rund zwei Drittel der E-Bike-Fahrten ersetzen Wege mit dem Auto oder dem ÖV.
- Laut einer Studie spart das E-Biken der Schweiz jährlich über 200 Millionen Franken.
Wer mit einem Motor Velo fährt, der treibt kein Sport. Es ist ein Mythos, der sich bei einigen hartnäckig hält, seit die E-Bikes auf unseren Strassen nicht mehr wegzudenken sind.
Nun liefern mehrere Studien aber erstmals verblüffende Zahlen, die diesen Mythos klar belegen. Darüber berichtete die «Tagesschau» am Sonntag. E-Bike-Fahren ist demnach nur 10 bis 15 Prozent weniger anstrengend als «normales» Velofahren.
Die Umweltwissenschaftlerin Sonja Kahlmeier forscht zum E-Bike und weiss, dass sich E-Bike-Fahrer zwar etwas weniger anstrengen müssen. Aber: «Gleichzeitig fahren sie etwas längere Strecken – und daher ist der gesundheitliche Nutzen dann gar nicht so unterschiedlich.»
Ein weiter Pluspunkt: Rund zwei Drittel ersetzen mit einem E-Bike ihre Fahrten mit dem Auto oder dem ÖV. Laut Expertin Kahlmeier bedeutet dies, dass das E-Bike einen «grossen gesellschaftlichen Gesundheitsnutzen mit sich bringt». Viele würden damit Fortbewegungsmittel ersetzen, die keinen Bewegungsanteil mit sich bringen.
E-Bike-Fahrende sparen der Gesellschaft 200 Mio. im Jahr
Eine Studie des Bundesamtes für Raumentwicklung hat jetzt erstmals diesen Nutzen für die Gesellschaft errechnet. Demnach verhindert das E-Biken rund 6000 Spitaleintritte jedes Jahr und schafft rund 12'000 zusätzliche Lebensjahre, die der Gesellschaft zugutekommen.
Laut der Studie bedeutet das konkret, dass E-Bikende der Gesellschaft im Jahr rund 329 Millionen Franken sparen. Sie müssten weniger oft ins Spital und würden weniger bei der Arbeit ausfallen, heisst es.

Diesen 329 Millionen Franken stehen jedoch Kosten für Unfälle von 126 Millionen Franken gegenüber. Es bleibt jedoch ein Nutzen von über 200 Millionen Franken, der auch Nicht-E-Bike-Fahrenden zugutekommen soll.