In der Umgebung der ehemaligen KVA in Müllheim und Hefenhofen liegt keine Gefährdung vor, wie der Kanton am Donnerstag, 16. Februar 2023, mitteilte.
Kehrichtverbrennungsanlage
Kehrichtverbrennungsanlage - Schaffhauser Polizei
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Im Gegensatz zum Fall der Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) Lausanne, bei der weitflächige Dioxin-Belastungen aufgetreten sind, kann für den Thurgau Entwarnung gegeben werden.

Nach Bekanntwerden der Bodenbelastungen im Umfeld der ehemaligen KVA Lausanne, bei der 2020 stark erhöhte Dioxin- und Furan-Gehalte im Boden festgestellt worden waren, hat das Thurgauer Amt für Umwelt die Böden rund um die früheren KVA in Müllheim und Hefenhofen auf diese Schadstoffe untersucht.

Über die erste Etappe dieser Abklärungen informierte das Amt für Umwelt im Sommer 2021.

Nun liegen die Ergebnisse der ergänzenden Untersuchungen vor. Auch jetzt gibt es keine Hinweise auf eine Gefährdung der Umwelt, wie der Kanton schreibt. Die landwirtschaftlichen Böden können uneingeschränkt genutzt werden.

Dioxin-Gehalt über dem Richtwert

Insgesamt wurden bei den beiden ehemaligen KVA 38 Bodenproben analysiert.

Davon wiesen 45 Prozent einen Dioxin-Gehalt über dem Richtwert der Bodenschutzverordnung VBBo von fünf ng I-TEQ/kg für die Landwirtschaftszone auf.

Eine Überschreitung des Richtwerts bedeutet, dass die Bodenfruchtbarkeit gefährdet ist, jedoch keine Gefährdung von Menschen, Tieren und Pflanzen vorliegt.

Die Ursachen müssten ermittelt und die Immissionen begrenzt werden, was durch die Ausserbetriebnahme der beiden KVA vor 27 Jahren bereits umgesetzt worden sei, heisst es im Communiqué weiter.

Gefährdung von Menschen, Tieren und Pflanzen

Insgesamt vier Proben hatten Gehalte über dem zweifachen Richtwert, wovon zwei auch knapp den sogenannten Prüfwert von 20 ng I-TEQ/kg überschritten.

Bei einer Überschreitung des Prüfwerts ist eine Gefährdung von Menschen, Tieren und Pflanzen möglich.

Die Gefährdung muss deshalb geprüft und allenfalls die Nutzung eingeschränkt werden.

Einer dieser Standorte liegt unmittelbar westlich bei der ehemaligen KVA Müllheim im Wald.

Böden können landwirtschaftlich genutzt werden

Bei den umliegenden landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen wurde der Prüfwert nirgends überschritten. Die Böden können uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden.

Die zweite Probe stammt aus dem Archiv und wurde bereits im Sommer 2021 identifiziert. Diese stammt vom Standort in Hefenhofen.

Dieser Bereich wurde bereits vor Jahren durch einen befestigten Platz überbaut und der ursprüngliche Boden ist nicht mehr vorhanden.

Die beiden KVA Hefenhofen und Müllheim waren von 1975 bis 1996 in Betrieb.

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