Frauenfeld prüft die Realisierung eines neuen Stadtsaals
Wie die Gemeinde Frauenfeld sagt, hat sie mit Blick auf einen Verkauf des Casinos eine Vorstudie für einen Stadtsaal bei der Doppelreithalle in Auftrag gegeben.

Im Rahmen der Vorstudie wurde ein Stadtsaal in der Doppelreithalle durch Experten in den Bereichen Bau, Bühneneinrichtung, Akustik und Gastronomie beurteilt.
Als Grundlage für die in der Vorstudie vorgestellte Variante diente auch die Einschätzung der kantonalen Denkmalpflege zur Umsetzung eines Stadtsaales in der Doppelreithalle.
Die kantonale Denkmalpflege hat gemeinsam mit der Stadt bereits zusätzlich ein bauhistorisches Gutachten für die Doppelreithalle in Auftrag gegeben.
Der Vorstudie gingen frühere Ideenstudien voraus, so auch aus dem Projekt Markt Thurgau, um einer Vielzahl öffentlicher Nutzungen im Gesamtareal Raum zu geben und somit der Stadt einen Mehrwert zu bieten.
Moderner Ort in historischer Hülle
In der Studie wird eingehend festgehalten, dass die Doppelreithalle von 1861 optisch beinahe in der Originalform mit dem markanten Doppelgiebel und den gezackten Fenstern besteht.
Obwohl eine Reithalle gänzlich andere Ansprüche erfüllen musste, bietet sie gemeinsam mit der Stadtkaserne einen identitätsstiftenden Ort für die Stadt und hat das Potenzial, öffentliche Räume in historische Hüllen einzubetten und einzuplanen.
Der neue Stadtsaal könnte vielfältig genutzt werden
Die Vorstudie zeigt einen modernen Stadtsaal und eine vielfältige Nutzung des öffentlichen Raumes.
Die Studie trägt der Anforderung Rechnung, den Gebäudebestand respektvoll zu wahren und neu zu definieren.
«Das Bauen im Bestand wird einmal mehr der aktuellen Zeit gerecht, sich eher den vorhandenen Werten in architektonischer, denkmalpflegerischer wie inhaltlicher Art kritisch und ideenreich zu nähern und Neues zu wagen.»
Positionierung und Umsetzung der Flächen
Der Flächennachweis vom Herbst 2022 zeigt auf, dass alle Flächen des heutigen Casinosaals auch in der Doppelreithalle und dem nördlichem Nebengebäude Platz hätten.
Die Vorstudie legt nun detailliert dar, wie die Nutzungen in den Flächen positioniert und baulich wie auch technisch umgesetzt werden könnten.
Neben der Positionierung von Foyer, Besuchergarderoben, sanitären Anlagen und Cateringküche im Nebengebäude, bietet auch die Planung eines Untergeschosses unter einem Hallenteil den nötigen Platz für Künstler- und Lagerbereiche.
Es sollen neue Möglichkeiten zur Bühnen-und Saalnutzung entstehen
Die Grösse der Bühne sowie die Höhe der hinteren Besucherreihen können über Hubelemente variiert werden. Dadurch bieten sich neue Möglichkeiten, Bühne und Saal bei Veranstaltungen zu nutzen.
Mit im Boden versenkbaren Raumabtrennungen zwischen den beiden Hallenhälften sind auch Veranstaltungen in der gesamten Doppelreithalle auf einer Ebene möglich.
Als Fazit der vorgestellten Vorstudie kann feststellt werden, dass sich mit der offenen und vielfältig nutzbaren, leeren Halle II und dem angrenzenden Stadtsaal in Halle III ein flexibles Raumangebot ergibt.
Durch die Wahrung der denkmalpflegerisch wertvollen Gebäudehülle und -konstruktion bleibt diese bis zum Dach erlebbar.
Die Abläufe am neuen Standort könnten spürbar effizienter angelegt werden
Die nötigen Nebenräume im nördlichen Nebengebäude unterzubringen, liegt nahe.
So fungiert die freie Halle II mit nur punktuellen Erschliessungsbauten wie Warenliften und Fluchttreppen als Übergang und frei verwendbarer Raum für verschiedenste Nutzungen.
Im Rahmen der Vorstudie machte eine Gastronomieberatung Vorschläge, wie ein Cateringbetrieb in der Reithalle angeboten und wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden kann.
Gegenüber dem Betrieb am bestehenden Standort können die Abläufe spürbar effizienter angelegt werden.
Die Akustik könnte durch spezifische Oberflächen optimal ausgelegt werden
Aus akustischer Sicht ist ein direkter Vergleich der Doppelreithalle mit dem bestehenden Casinosaal aufgrund der unterschiedlichen Raumgeometrien nicht möglich.
Die Nachhallzeit in der Reithalle kann durch den Einsatz von spezifischen Oberflächen aber so eingestellt werden, dass diese optimal auf den jeweiligen Hauptnutzen (Sprache, Musik, Gesang) ausgelegt ist.