Emmen will zur Stadt werden

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Parteien fordern den Stadttitel für Emmen. Der Gemeinderat unterstützt die Motion und sieht darin ein Symbol für Selbstbewusstsein und urbanen Wandel.

Emmen Luzern Emmenbrücke
Ausblick auf die Gemeinde Emmen LU. - Keystone

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, fordern SP, Grüne/GLP, FeE und Mitte mit der Motion «Stadt Emmen», dass die Gemeinde künftig als Stadt auftritt und die Gemeindeordnung entsprechend angepasst wird. Begründet wird dies mit der gestiegenen Bedeutung Emmens, das mit mehr als 33'000 Einwohnern längst die Schwelle überschritten hat, die in der Schweiz für eine Stadt gilt.

«In Gesprächen mit auswärtigen Personen wird immer wieder klar, dass Emmen heute noch zu wenig als eigenständiger Ort wahrgenommen wird», heisst es in der Motion. Mit einer Umbenennung könne die Identifikation gestärkt und die Wahrnehmung nach aussen verbessert werden.

Gemeinderat sieht Chancen in der Umbenennung

Der Gemeinderat unterstützt dieses Anliegen und beantragt in seiner Beantwortung die Entgegennahme der Motion. In seiner Antwort führt der Gemeinderat aus, dass mit der Entwicklung am Seetalplatz und der Belebung der Viscosistadt ein urbanes Zentrum mit überregionaler Ausstrahlung entstehe.

«Mit der Zentralisierung der kantonalen Verwaltung am Seetalplatz ab 2026 wird Emmen zudem zum politischen Zentrum des Kantons und damit nach der Stadt Luzern quasi zur zweiten Hauptstadt im Kanton», betont die Exekutive.

Zugleich bleibe die ländliche Prägung in Emmen-Dorf und den Naherholungsgebieten ein zentraler Teil der hohen Lebensqualität. «Die Verbindung von städtischer Dynamik und naturnaher Umgebung ist ein zentraler Standortvorteil», hält der Gemeinderat fest.

Der Stadttitel sei deshalb nicht nur eine formale Anpassung, sondern auch ein starkes Symbol: Er verleihe dem gewachsenen Selbstbewusstsein Ausdruck und stärke die Position Emmens im regionalen Umfeld.

Stolz, Engagement, Identifikation

Das Image der Gemeinde habe sich in den letzten Jahren gewandelt – vom traditionell geprägten Industriestandort zum urbanen und vielfältigen Ort mit wachsender Attraktivität für Wirtschaft, Kultur und wohnen. «Emmen befindet sich in einem aktiven Transformationsprozess und verfolgt das Ziel, das Profil von einer Industrie- hin zu einem urbanen Entwicklungsraum zu schärfen.»

Die Umbenennung zur Stadt könne auf diesem Weg einen wesentlichen Beitrag zum Selbstverständnis und zur äusseren Wahrnehmung beitragen, ist der Gemeinderat überzeugt. Die «Stadt Emmen» stärke das Selbstverständnis und -bewusstsein der Bevölkerung, was zu mehr Stolz, Engagement, Identifikation und einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl führen könne.

Ein Thema mit Vorgeschichte

Ein Blick zurück zeigt: Bereits 2017 brachte die damalige CVP mit der Motion «Selbstbewusste Stadt Emmen» einen ähnlichen Vorstoss ein. Der Einwohnerrat lehnte diesen damals mit 21 zu 16 Stimmen jedoch ab.

Seither haben sich nicht nur die Mehrheitsverhältnisse im Parlament verschoben, auch Emmen hat sich in der Innen- und Aussenwahrnehmung weiterentwickelt – massgeblich portiert durch die Gemeindestrategie «Emmen 2033» und der zugehörigen Vision und Mission.

Wie die Chancen für den Namenswechsel dieses Mal stehen, wird sich an der nächsten Einwohnerratssitzung vom 16. September 2025 weisen. Stimmt die Parlamentsmehrheit für die Umbenennung, kommt’s zur Volksabstimmung: In letzter Instanz entscheiden die Emmer, ob sie weiterhin in der Gemeinde oder neu in der Stadt Emmen zu Hause sind.

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