Dietikon prüft Inklusion und Hindernisfreiheit

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Ein Inklusions-Check zeigt Stärken und Barrieren auf und liefert eine Grundlage, um Teilhabe für Menschen mit Behinderungen gezielt zu verbessern.

Bahnhof Dietikon.
Bahnhof Dietikon. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Wie die Stadt Dietikon mitteilt, ist die Förderung der Inklusion für Gemeinden in der UNO-Behindertenrechtskonvention, im Behindertengleichstellungsgesetz und im Fall von Zürich in der Kantonsverfassung gesetzlich verankert. Die Stadt Dietikon hat mit dem Inklusions-Check für Gemeinden eine umfassende Standortbestimmung zur Hindernisfreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen durchgeführt.

Das Ziel bestand darin, den aktuellen Stand der Stadt aufzuzeigen, die bestehenden Barrieren zu identifizieren und den Handlungsbedarf zu bestimmen. Die Auswertung des Inklusions-Checks sowie des Runden Tisches zeigt, dass die Stadt Dietikon in verschiedenen Bereichen bereits wichtige Grundlagen geschaffen hat.

Mitwirkung und Information

Die Stadt Dietikon misst der Mitwirkung von Menschen mit Behinderungen im politischen und gesellschaftlichen Leben eine hohe Bedeutung bei. Obschon kein explizites Mitwirkungsgefäss für Menschen mit Behinderungen existiert, engagieren sich diverse Bereiche der Stadtverwaltung deren Anliegen aufzunehmen und sie bei Veranstaltungen einzubinden.

Zusätzlich bietet der Stadtmelder mit der Rubrik «Barrierefreiheit» die Möglichkeit, Hinweise, Ideen oder Mängel anonym zu melden. Der Hinweis aus dem Inklusions-Check, Menschen mit Behinderungen künftig noch gezielter anzusprechen wird aufgenommen und weiterverfolgt.

Die städtische Webseite ist in einer barrierefreien Version zugänglich und wird nächstes Jahr um eine Vorlesefunktion erweitert. In diesem Zusammenhang prüft die Stadt auch die konsequente Barrierefreiheit der publizierten Dokumente. Es steht ein barrierefreier Online-Schalter mit vielen digitalen Dienstleistungen zur Verfügung.

Gewisse Dienstleistungen können auch ausserhalb der Ämter, zum Beispiel bei den Bewohnenden zu Hause oder im Alterszentrum erledigt werden. Dafür werden Hausbesuche angeboten. Die von Sensability empfohlene Durchführung eines Usability-Tests unter Einbezug von Menschen mit Behinderungen wird derzeit geprüft.

Öffentliche Gebäude und öffentlicher Raum

Bei der Planung und Projektierung öffentlich zugänglicher Gebäude werden Fachpersonen für hindernisfreies Bauen beigezogen und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten. Verschiedene städtische Anlagen erfüllen bereits wichtige Anforderungen, etwa durch barrierefreie sanitäre Einrichtungen oder moderne Infrastrukturen.

Gleichzeitig zeigt der Inklusions-Check, dass bei einzelnen bestehenden Gebäuden noch Hindernisse bestehen, beispielsweise bei schwer auffindbaren Eingängen, zu schwere Türen, hohe Schaltertresen oder fehlende Markierungen bei Treppen. Diese Barrieren sind häufig auf bauliche Altlasten oder fehlende systematische Erfassungen zurückzuführen.

Deshalb wird empfohlen, die Hindernisfreiheit aller öffentlich zugänglichen Gebäude schrittweise zu erfassen und transparent darzustellen. Mit der Erfassung ausgewählter Einrichtungen in der Ginto-App wurde hierfür ein erster Schritt gemacht, der weiter ausgebaut werden soll.

Hindernisse erkennen und abbauen

Auch im öffentlichen Raum werden bei komplexeren Bauvorhaben standardmässig Fachpersonen für hindernisfreies Bauen einbezogen, während bei kleineren Projekten Fachspezialistinnen und Fachspezialisten der Stadtverwaltung die Einhaltung der Normen sicherstellen. In vielen Bereichen sind gut begeh- und befahrbare Wege sowie funktionierende Markierungen bereits vorhanden.

Punktuell bestehen jedoch Hindernisse, zum Beispiel kurze Grünphasen an stark befahrenen Kreuzungen oder fehlende Markierungen bei Baustellen. Der Inklusions-Check empfiehlt, Hindernisse systematisch zu erfassen, transparent zu machen und gemeinsam mit Betroffenen zu priorisieren.

Mit dem vorliegenden Schlussbericht verfügt die Stadt Dietikon über eine klare Grundlage, um Inklusion künftig gezielter, koordiniert und wirksam zu fördern. Die Empfehlungen werden nun geprüft, priorisiert und schrittweise umgesetzt.

Ziel ist eine Stadt, die Hindernisse abbaut, Vielfalt anerkennt und allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

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