Schalenwildbestände in Graubünden sinken weiter
Wie die Standeskanzlei Graubünden informiert, konnten Schalenwildbestände dank des hohen jagdlichen Eingriffs der letzten Jahre weiter reduziert werden.

Im Jahr 2022 war der jagdliche Eingriff in vielen Regionen Graubündens gross.
Dies widerspiegelte sich besonders im Frühlingsbestand der Hirsche, der kantonal um 550 Tiere tiefer auf 15'110 Tiere geschätzt wird.
Zudem zeigt sich in einzelnen Regionen, dass die Hirsch-, Reh- und im Wald auch die Gämsbestände durch Grossraubtiere spürbar mitreguliert werden.
Insbesondere Wölfe haben aber auch einen starken Einfluss auf die Verteilung der Wildtiere, was für die Schätzung der Frühlingsbestände, die Abschussplanung und die Bejagung zunehmend zur Herausforderung wird.
Konsequente Regulierung der Schalenwildbestände weiterhin nötig
Seit 2020, das als Ausgangsjahr für die definierten Ziele der Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021» gilt, konnte der kantonale Hirschbestand um 7,2 Prozent (1180 Hirsche) reduziert werden.
Diese Entwicklung entspricht den jagdlichen Vorgaben der Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021» und soll weitergeführt werden.
Auf der diesjährigen Jagd sollen insgesamt 5278 Hirsche (5430 Hirsche im Jahr 2022), davon deren 3050 weibliche Tiere (3145) erlegt werden.
Die starke Abnahme der Reh- und Gämsbestände in Gebieten mit Wolfsrudeln und Luchsen wird heuer noch stärker mit entsprechenden jagdlichen Einschränkungen berücksichtigt.
Regionalisierung der Rehkitzjagd im September
In den vergangenen Jahren durften während der letzten vier Tage der Hochjagd Rehkitze bejagt werden.
In einigen Regionen des Kantons aber nahmen die Rehbestände stark ab, was zur Folge hat, dass dort die Rehkitzbejagung während der Hochjagd gestoppt wird.
Dies betrifft die Regionen Surselva, Hinterrhein und Teile der Regionen Heinzenberg und Mittelbünden.
In den anderen Gebieten Graubündens sind die Rehbestände aber nach wie vor mittel bis hoch und eine ausreichende Bejagung von Geissen und Kitzen trägt auch zur Verbesserung der Wald-Wild-Situation bei.
Den Niederwildarten geht es gut
Um die notwendige Regulierung möglichst während der Hochjagd sicherzustellen, wird dort die Kitzbejagung während der letzten vier Hochjagdtage beibehalten.
Die Niederwildbestände werden in Graubünden durch ein intensives jährliches Monitoring überwacht.
Die Zählung der Hasen und Birkhühner im Jarh 2023 war erneut hoch und zeigt, dass die Bestände gut gedeihen und deren Bejagung nachhaltig erfolgt.
Die Jagdbetriebsvorschriften haben sich bewährt und werden entsprechend weitergeführt.