Graubünden «übt» die Normalität nach der Pandemie
Der Kanton Graubünden bewegt sich in der Corona-Pandemie Richtung Normalität: Die Regierung hat die kantonalen Corona-Massnahmen aufgehoben und ist auch für die sofortige Aufhebung aller Bundesmassnahmen. Der für die Bewältigung der Pandemie zuständige Kantonale Führungsstab wird aufgelöst.

Das ist die Nachricht, die viele aus dem Schulbereich hören wollten, sagte Erziehungsdirektor Jon Domenic Parolini (Mitte) am Mittwoch vor den Medien in Chur. «Ab morgen ist die Maskenpflicht in der Volksschule aufgehoben.» Einzig Lehrpersonen müssten weiterhin Masken tragen, da das eine Vorgabe des Bundes sei.
Die vorübergehend ausgesetzten Massentest in Schulen und Betrieben nimmt der Kanton nicht wieder auf. Sie werden offiziell eingestellt. Angesichts überlasteter Labors machen sie laut der Regierung keinen Sinn mehr. Gleichzeitig entspanne sich die Situation in den Spitälern und auf den Intensivstationen trotz enorm hoher Fallzahlen zusehends, erklärte Regierungspräsident Marcus Caduff (Mitte).
Auch bei den Corona-Massnahmen des Bundes befürworten die Bündner ein schnelles Vorgehen. Die Regierung bevorzugt die Variante 1 des Bundesrates, die sofortige Aufhebung fast aller Massnahmen. «Eine weitere Maskenpflicht im ÖV und im Detailhandel sehen wir nicht», erklärte Caduff. Aus der Pandemie scheine eine Endemie zu werden.
Der Kanton Graubünden löst deshalb die Organisation auf, die während zweier Jahre für die Bewältigung der Corona-Krise zuständig war: den vielfach gelobten Kantonalen Führungsstab. Die weitere Bewältigung von Corona soll wieder in den ordentlichen Strukturen erfolgen. Die Leitung erhält das Gesundheitsamt.