Pädo-Alarm vor Kinderklinik – doch er knipste etwas ganz anderes

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Chur,

Ein Mann mit Kamera sorgte für Aufregung in Chur. Doch die Polizei fand keine verdächtigen Bilder – nur Rega-Helis.

Teleobjektiv
Direkt auf die Patientenzimmer habe der Mann mit seinem Teleobjektiv gezielt, schrieb ein Facebook-User. Der schwerwiegende Verdacht erwies sich jedoch als falsch. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann fotografierte bei der Kinderklinik in Chur mit Teleobjektiv.
  • Besorgte Eltern meldeten das dem Spital – dieses verständigte die Polizei.
  • Der Mann entpuppte sich aber als harmloser Rega-Spotter.

Der Post in einer Churer Facebook-Gruppe lässt aufhorchen: Ein Mann sei am Samstag beim Kantonsspital Graubünden (KSGR) ertappt worden, wie er in die Kinderklinik hinein fotografiert habe.

Mit seinem Teleobjektiv habe er «schön in die Patientenzimmer» hineingezoomt, weiss der anonyme Verfasser zu berichten. Die Polizei sei schliesslich eingeschritten und habe den Mann vom Gelände verwiesen.

Eltern meldeten verdächtigen Mann

Der User spricht ausserdem von «wiederholten» Vorfällen und deutet zwischen den Zeilen mögliche pädokriminelle Absichten an.

Den Anwohnenden legt er deshalb ans Herz, vermehrt aus dem Fenster zu schauen und verdächtige Beobachtungen dem Personal zu melden.

«Schützt eure Kinder und schützt euch!», so sein eindringlicher Appell.

Was also ist dran am mutmasslichen Churer Spanner, der heimlich kranke Kinder fotografiert?

Fakt ist: Beim Spital meldeten sich tatsächlich besorgte Eltern, denen der Mann aufgefallen war. Daraufhin wurde die Alarmierungskette in Gang gesetzt.

David Eichler vom Kantonsspital Graubünden sagt zu Nau.ch: «Das Pflegepersonal leitete den Verdacht an die interne Sicherheitszentrale weiter und diese verständigte die Polizei.»

Polizei kontrolliert Kamera – nur Heli-Bilder festgestellt

Die Stadtpolizei Chur bestätigt auf Anfrage von Nau.ch den Einsatz – zwei Polizisten seien zur Kontrolle ausgerückt.

Der Mann sei «ausserhalb des Spitalperimeters (hinter einem Zaun neben dem Heli-Landeplatz) festgestellt» worden, so der stellvertretende Polizeikommandant Roland Hemmi.

Der schwerwiegende Verdacht erwies sich aber schnell als falsch. «Die Person, welche diese Aufnahmen machte, hat sich als Rega-Spotter zu erkennen gegeben», sagt Hemmi.

Wurdest du schon einmal gegen deinen Willen fotografiert?

Die auf der Kamera gespeicherten Aufnahmen seien überprüft worden. «Es konnten ausschliesslich Heli-Bilder darauf gefunden werden.»

Die Polizei habe die Personalien aufgenommen und den Mann angewiesen, das Gelände zu verlassen. «Er entschuldigte sich mehrfach bei der Patrouille für den entstandenen Aufwand», so Hemmi weiter.

Keine weiteren Vorfälle bekannt

Er hält zudem fest: «Der Stadtpolizei Chur sind aktuell keine weiteren Fälle bekannt oder gemeldet worden.»

Trotz der falschen Verdächtigung ruft die Polizei die Bevölkerung weiterhin zur Wachsamkeit auf.

«Sollten solche Feststellungen (wie im obigen Fall) durch Personen gemacht werden, ist in jedem Fall die Polizei zu benachrichtigen. Diese wird sich der Angelegenheit annehmen.»

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Kommentare

User #1540 (nicht angemeldet)

Immer gleich hypern und falsch verdächtigen. Lächerlich.

User #5840 (nicht angemeldet)

Das haut dem Fass den Boden raus! Er wird fälschlich beschuldigt, was die Schmier gleich vor Ort mit Hilfe des Beschuldigten herausfinden kann. Er zeigt freiwillig die Fotos, es werden seine Personalien aufgenommen und er wird vom Platz verwiesen! Geht`s eigentlich noch??

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