In Graubünden werden rund 20 Gletscher regelmässig vermessen. Weil sich die Gletscherzungen inzwischen soweit zurückgezogen haben, dass sie auf steilen Felsflanken liegen oder das Eis unter Schutt kaum mehr erkennbar ist, wird die Vermessung immer schwieriger.
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Ein Gletscher auf dem Berg Diavolezza in Graubünden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Amt für Wald und Naturgefahren misst jedes Jahr die Gletscherzungen von rund 20 Gletschern in Graubünden mit GPS vor Ort. Inzwischen gibt es dazu über 100-jährige Messreihen. Die Glaziologinnen und Glaziologen des Schweizer Gletschermessnetzes (Glamos) kombinieren diese Daten mit Informationen aus Luftbildern, um die Ausdehnung der Gletscher zu ermitteln.

Trotz grossen Schneemengen im letzten Winter und einem im Vergleich kühlen Sommer habe sich auch im Jahr 2021 ein «Masseverlust» gezeigt, heisst es in der Mitteilung der Standeskanzlei vom Dienstag. So hat der Vadret da Morteratsch im Oberengadin im Vergleich zum Vorjahr etwa 57 Meter an Länge eingebüsst. Dies entspreche dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Der kontinuierliche Rückgang zeigt sich auch bei den Gletscherzungen. Immer mehr hätten sich soweit zurückgezogen, dass ihre Ausläufer in steilen Felsflanken lägen. «So können sie aufgrund von dauerndem Stein- und Eisschlag nicht mehr gefahrlos begangen werden», heisst es in der Mitteilung. Beispiele dafür sind der Vadret dal Cambrena am Berninapass oder der Glatscher da Punteglias in der Surselva.

Andere Gletscher, wie der Vadret da Lischana im Unterengadin oder der Glatscher da Lavaz in der Surselva, seien inzwischen so stark zusammengeschmolzen, dass der Rand unter dem zurückgebliebenen Schutt nur noch schwer erkennbar sei. Vor allem bei zerfallenden und kleinen Gletschern gelinge die Unterscheidung immer weniger. Die Daten der jährlichen Gletschervermessungen können unter anderem bei Glamos online erkundet werden.

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