Der bernische Bau- und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus hat am Donnerstag die sanierte Wehrbrücke über den Nidau-Büren-Kanal in Port bei Biel eingeweiht. Die Brücke weist neu eine an die Brücke angehängte Langsamverkehrsbrücke auf, so dass die Fahrspuren verbreitert werden konnten.
Wehrbrücke Port
Die Wehrbrücke zwischen Port und Brügg wird zurzeit saniert. - Google Maps
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Auch können dank dieser Brücke Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrerinnen und Velofahrer den Kanal sicherer passieren. Die Kosten für die Sanierung inklusive Werkleitungsbau und neue Langsamverkehrsbrücke betragen rund 10,5 Millionen Franken. Das teilte die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion am Donnerstag mit.

Die Sanierung der Brücke dauerte anderthalb Jahre. Sie erfolgte laut einem kürzlich publizierten Newsletter des kantonalen Tiefbauamts «in letzter Minute». Ein Fachmann dieses Amts prüfte nach einem längeren Kompetenzgerangel zwischen Kanton und Gemeinde im Herbst 2018 den Zustand des historischen Bauwerks. Der Fachmann war «schockiert», wie es im Newsletter heisst.

Er stiess auf verrostete Eisen und fehlenden Beton. Wasser war jahrzehntelang durch undichte Fugen in den Beton eingedrungen. Wenn Salzwasser im Winter Armierungseisen angreift, rosten diese, dehnen sich aus und der Beton platzt ab.

Fehlt der Beton bei den Brückenlagern, besteht Einsturzgefahr. Bei der Wehrbrücke Port war so viel Beton weg, dass sie fast nur noch auf den Armierungseisen lagerte

Nach dem Befund des kantonalen Fachmanns verhängten die betroffenen Gemeinden im April 2019 ein sofortiges Fahrverbot für Lastwagen und Schritttempo für andere Fahrzeuge. Im Herbst 2019 wurden die Längsträger der Strasse temporär abgestützt. Nur noch leichtere Busse des öffentlichen Verkehrs durften das Bauwerk befahren.

Bei der Einweihung der Brücke im Jahr 1938 war vergessen gegangen, die Zuständigkeiten für die Brücke klar zu regeln. In der Folge fühlte sich auch niemand verantwortlich, die Brücke regelmässig zu überprüfen und zu reparieren.

Ein Entscheid des Verwaltungsgerichts brachte 2019 die nötige Klärung: Obwohl über die Brücke keine Kantonsstrasse führt, ist der Kanton für die Wehrbrücke zuständig.

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