Biel sagt Neophyten den Kampf an
Biel und über 20 weitere Gemeinden verteilen gratis Neophytensäcke, um die Ausbreitung invasiver Pflanzen zu stoppen und einheimische Arten zu schützen.

Wie die Stadt Biel mitteilt, haben sich unter dem Lead der Gemeinde Pieterlen 2023 dreizehn Gemeinden zusammengeschlossen, um gemeinsam invasive Neophyten zu bekämpfen. Mittlerweile sind nun fast doppelt so viele Gemeinden am Projekt beteiligt.
Mit dem Neophytensack soll die Bevölkerung motiviert werden, die invasiven Neophyten zu sammeln, damit eine Ausbreitung und die unkontrollierte Vermehrung verhindert werden kann.
Mit dem kostenlosen Neophytensack motivieren die Gemeinden Aegerten, Arch, Bellmund, Biel, Brügg, Brüttelen, Büren a.A., Diessbach, Dotzigen, Jens, Kallnach, Kappelen, Lengnau, Leuzigen, Meinisberg, Nidau, Orpund, Pieterlen, Port, Safnern, Scheuren, Schüpfen, Schwadernau, Tschugg und Worben die Bevölkerung, invasive Neophyten zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen.
Invasive Neophyten sind fremdländische Pflanzen, die sich sehr schnell ausbreiten und damit die einheimischen Pflanzenarten bedrohen. Sie können auch gesundheitliche Probleme verursachen und grosse Schäden an Infrastrukturbauten anrichten. Frühzeitiges Bekämpfen und richtiges Entsorgen dieser Problempflanzen lohnt sich daher auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Neophyten richtig entsorgen – so geht’s
Invasive Neophyten dürfen nicht im herkömmlichen Sinne kompostiert werden, weil bereits kleine Wurzelstücke oder verdorrte Blüten mit versteckten Samen zu einer weiteren Verbreitung beitragen.
Deshalb müssen sie richtig entsorgt werden. Die gefüllten Neophytensäcke werden zusammen mit dem Haushaltsabfall eingesammelt und kostenlos in der Kehrichtverbrennung entsorgt.
Damit die Bevölkerung die invasiven Neophyten kennenlernen kann und die richtigen Pflanzen in den Sack gelangen, werden die Pflanzen in mehreren Gemeinden ausgestellt. Zudem gibt es zu jedem Sack einen Flyer mit Bildern der zu entfernenden Neophyten.
Gemeinsam gegen invasive Pflanzen im Garten
Die Bevölkerung ist aufgerufen, bei der Bekämpfung der invasiven Neophyten aktiv mitzuhelfen. Wenn zum Beispiel die Goldrute aus der Gartenrabatte entfernt wird, besteht kein Risiko mehr, dass die gelben Blüten im Herbst absamen und vom Wind verteilt werden.
Ein zweites Beispiel ist der Kirschlorbeer: wird er aus dem Garten entfernt, bevor die Vögel die Früchte fressen und im Wald verteilen, hat man mit geringem Aufwand schon viel Wirkung gegen die Verbreitung erzielt. Die beteiligten Gemeinden danken allen, die bei der Bekämpfung der invasiven Neophyten mithelfen.