Die Mehrheit der Mieter im Kanton Bern könnte bald mit einer spürbaren Mietsteigerung konfrontiert werden.
Nächste Mietzinserhöhung droht
Bei der Baugenossenschaft Frohheim ist eine Mietzinserhöhung von bis zu 30 Prozent geplant. (Symbolbild) - Yann Bartal

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Bern könnte es bald zu spürbaren Mietsteigerung kommen.
  • Ewta 80 Prozent der Mieter im Kanton könnten davon betroffen sein.
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Sollte der Bund den Referenzzinssatz am 1. Dezember wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent erhöhen, wird dies Auswirkungen auf die Mieten haben. Laut einer Analyse der Immobilienfirma Wüest und Partner sind etwa 80 Prozent der Mieter im Kanton Bern betroffen.

Ein Blick in den Mietvertrag genügt, um festzustellen, ob man selbst von dieser Änderung betroffen ist, berichtet «Der Bund».

Wenn dort ein Satz von 1,5 Prozent oder weniger festgelegt ist, muss man sich auf höhere Kosten einstellen. Der Hauseigentümerverband geht davon aus, dass die meisten Vermieter diese Erhöhung an ihre Mieter weitergeben werden.

Raiffeisenbanken
Die Raiffeisenbanken prognostizieren sogar weitere Steigerungen für das kommende Jahr. Foto: Peter Kneffel/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Raiffeisenbanken prognostizieren sogar weitere Steigerungen für das kommende Jahr. Noch gibt es eine geringe Chance, dass der Referenzzinssatz nicht steigt. Doch sowohl der Hauseigentümerverband als auch der Mieterinnen- und Mieterverband gehen davon aus, dass eine Anpassung ab dem 1. Dezember unumgänglich ist.

Zusätzliche Faktoren könnten die Miete weiter erhöhen

Neben dem Referenzzinssatz gibt es jedoch noch andere Faktoren, die zu einer weiteren Erhöhung der Miete führen können. Die allgemeine Teuerung kann zu 40 Prozent auf die Miete umgelegt werden. Wenn also eine Teuerung von 1,5 Prozent vorliegt, darf der Vermieter zusätzlich 0,6 Prozent auf die Miete draufschlagen.

Haben Sie bereits eine Mietzinserhöhung bekommen?

Der Mieterinnen- und Mieterverband kritisiert insbesondere den dritten Kostenfaktor: die sogenannte allgemeine Kostensteigerung. Diese wird in der Regel mit einer Pauschale von 0,5 Prozent erhöht – unabhängig vom Einzelfall. «Die Pauschale von 0,5 Prozent ist in der Regel viel zu hoch angesetzt», sagt Sabina Meier, Geschäftsleiterin des MV Bern.

Bundesrat will Massnahmen ergreifen

Auch auf Bundesebene gibt es Bestrebungen zur Eindämmung der steigenden Mietkosten. Der Bundesrat schlägt vor, den Satz für den Teuerungsausgleich auf 28 Prozent zu reduzieren. Ausserdem will er die pauschale allgemeine Kostensteigerung von 0,5 Prozent abschaffen.

Allerdings stossen diese Vorschläge sowohl beim Hauseigentümer- als auch beim Mieterverband auf Widerstand – allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Dem Mieterverband gehen die Massnahmen nicht weit genug. Er fordert eine Aussetzung der Erhöhung des Referenzzinssatzes. Der Hauseigentümerverband lehnt jegliche Massnahmen ab und argumentiert, dass der Wohnungsmarkt bereits stark reguliert sei.

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