Im Kanton Bern bleibt die Hochwasserlage angespannt. Die Polizei rät davon ab, sich am Thunersee, Brienzersee oder der Aare aufzuhalten.
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Die Feuerwehr füllte im Sommer Wassersperren wegen des drohenden Hochwassers der Aare im Mattequartier. - sda/Peter Klaunzer
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Thunersee, Brienzersee und die Aare sind immer noch randvoll.
  • Die Polizei rät davon ab, sich in der Nähe von Gewässern aufzuhalten.
  • Es wurden auch vorsorgliche Massnahmen im Falle einer Überschwemmung getroffen.

Die Hochwasserlage im Kanton Bern bleibt heikel. Der Thunersee war am Sonntag randvoll, und auch die Aare führte sehr viel Wasser. Die Kantonspolizei riet davon ab, sich in der Nähe von Gewässern aufzuhalten. Insbesondere am Thunersee und Brienzersee sowie an der Aare.

Abfluss am Sonntag leicht gestiegen

Die Lage in Bern sei angespannt, sagte Carina Grossenbacher von Schutz und Rettung Bern auf Anfrage. Es drohe aber keine Gefahr. Der Abfluss war am Sonntag wieder leicht steigend.

Die Einsatzkräfte gingen davon aus, dass er sich bei rund 400 Kubikmetern pro Sekunde einpendeln dürfte. Die Wetterlage kam den Helfern entgegen. Neue Niederschläge wurden am Sonntag nicht erwartet.

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Die Beaver-Schläuche werden ausgeladen. - Kanton Aargau

Am Samstagnachmittag hatten die Einsatzkräfte im Altenberg, in der Matte, im Marzili und im Dählhölzli Vorkehrungen gegen drohende Überschwemmungen getroffen. Beaverschläuche wurden ausgelegt und aufgepumpt. Sämtliche Fahrzeuge mussten aus dem Gebiet Matte und Altenberg entfernt werden. Die Zugangsstrassen wurden gesperrt.

Auch im Berner Oberland war die Lage am Sonntag weiter angespannt. Dem Thunersee fehlten nur noch zwei Zentimeter bis zur Hochwassergrenze.

Technische Probleme beim Entlastungsstollen

Die Seeabsenkung war in den letzten Tagen erschwert, weil es technische Probleme beim Entlastungsstollen in Thun gab. Die Abflussmenge aus dem Thunersee in die Aare liess sich daher nur eingeschränkt regulieren.

Bereits am Freitag hatte die Feuerwehr in Thun Schutzmaterial in Teilen der Stadt ausgelegt. Wie in Bern waren Rettungskräfte auch in Thun im Einsatz, um Schwemmholz aus dem Wasser zu entfernen.

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Die Schifffahrt auf dem Thunersee musste eingeschränkt werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Schifffahrt auf dem Thunersee musste am Sonntag erneut eingestellt werden, wie eine Sprecherin der BLS auf Anfrage sagte. Ausflügler konnten auf den Brienzersee ausweichen: Dort wurde der Betrieb einstweilen wieder gemäss Fahrplan aufgenommen.

Die Kantonsstrasse am rechten Thunersee-Ufer zwischen Gunten und Merligen war am Freitagabend aufgrund der instabilen geologischen Lage gesperrt worden. Am Samstagnachmittag konnte sie wieder geöffnet werden.

Kantonsstrasse in der Nacht vorerst gesperrt

Mindestens bis Mittwoch wird sie aber in den Nachtstunden für den Verkehr gesperrt. Tagsüber beobachtet eine Wache die Lage, wie der Kanton mitteilte. Sie könnte im Fall eines weiteren Murgangs die Strasse wieder sperren.

Heftige Regenfälle suchten am Samstagabend vor allem das Berner Oberland erneut heim. Bei der Kantonspolizei gingen rund 30 Meldungen ein, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. Wasser sei in Häuser und Keller eingedrungen, vor allem in der Region von Brienz, Meiringen-Hasliberg und Schattenhalb.

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