Die SVP und die SP haben am Sonntag mit Freude auf ihre Sitzgewinne bei den Nationalratswahlen reagiert. SVP-Präsident Manfred Bühler verortete den Wahlerfolg.
Manfred Buehler
Der Kandidat aus dem Berner Jura, der bisherige Nationalrat Manfred Buehler, SVP-BE, arbeitet am Laptop Computer, am Tag der Eidgenoessischen Wahlen. - Keystone

Mit Genugtuung reagierten SVP und SP auf ihre Sitzgewinne bei den Nationalratswahlen am Sonntag. SVP-Präsident Manfred Bühler verortete den Wahlerfolg in den Themen, mit denen die Partei den Nerv der Wählerinnen und Wähler getroffen habe.

Die Themen und die Konstanz der Partei seien ein «sicherer Wert». In der aktuellen Lage habe seine Partei «gute Vorschläge» gebracht.

Die 30,9 Prozent Wähleranteil zeigten, dass die SVP auf dem richtigen Weg sei, heisst es in einer Mitteilung der SVP vom Sonntag. «Die SVP ist die einzige Partei, welche die Probleme der Zuwanderung offen anspricht. Zudem scheut sie sich nicht, das heisse Eisen der Energieversorgung anzupacken und vor diesem Hintergrund über eine neue Generation von Kernkraftwerken nachzudenken, sagte Bühler.

SP: Mit Themen wie Kaufkraftverlust nah am Volk

Dennoch: die Themen hätten noch mehr verfangen müssen, sagte die neu in den Nationalrat gewählte Ursula Zybach. Im Wahlkampf habe sie manchmal den Eindruck gehabt, dass die Bevölkerung zu wenig wisse, wer ihr eigentlich politisch helfe.

Co-Präsidentin Anna Tanner sagt dazu: «Das Resultat zeigt, dass die SP mit Kaufkraft, Gleichstellung und Klimaschutz auf die richtigen Themen gesetzt hat. Wir nehmen diesen Wahlsieg als Auftrag, uns noch mehr für eine Stärkung der Kaufkraft, echte Gleichstellung und wirksamen Klimaschutz einzusetzen.» Mit ihrem Wahlergebnis baut die SP ihre Position als zweitstärkste Partei aus.

Natalie Imboden nicht wiedergewählt

Die Grünen bedauerten ihren Sitzverlust. Nicht wiedergewählt wurde Natalie Imboden. Nach dem historischen Wahlsieg von 2019, der zu einer Verdoppelung der Sitzzahl führte, bleiben die Grünen die drittstärkste Kraft im Kanton Bern. Dennoch reichte es nicht, um den vierten Sitz halten zu können.

Natalie Imboden
Natalie Imboden ist Nationalrätin und Vorstandsmitglied des Mieterverbandes Kanton Bern. - zVg

Grosse Sorge bereite der Partei der «massive Rechtsrutsch» auf nationaler Ebene. Dieser führe dazu, dass Umwelt- und soziale Anliegen künftig einen schwereren Stand im Parlament hätten.

Grüne: Verluste in der ganzen Schweiz

GLP-Präsident Jürg Grossen bedauerte, dass seine Partei in der ganzen Schweiz habe Verluste hinnehmen müssen. Mit den Resultaten im Kanton Bern habe der Tag aber noch «ein Happy End» bekommen.

Grünliberale Partei
Jürg Grossen, Präsident der Grünliberalen Partei (GLP). (Archivbild) - Keystone

Dass die GLP entgegen dem nationalen Trend ihre drei Sitze habe verteidigen können, sei eine grosse Entschädigung. Die GLP im Kanton Bern sei in guter Verfassung.

Keine Freude an Wahlergebnis hatte der Freisinnige Nationalrat Christian Wasserfallen. Er wird künftig der einzige Berner FDP-Nationalrat in der Fraktion sein. Der Sitzverlust sei eine «herbe Enttäuschung».

Warum die Freisinnigen den Sitz der abtretenden Christa Markwalder nicht halten konnten, sei aktuell noch schwierig zu sagen. Das müsse erst vertieft analysiert werden, sagte Wasserfallen.

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