Anton Ambühl (SVP) ist am Sonntag in Sigriswil zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt worden. Er schlug Madeleine Amstutz um 335 Stimmen. Um die langjährige Gemeindepräsidentin Amstutz tobte in den vergangenen Monaten ein Spesenstreit.
Madeleine amstutz
Madeleine Amstutz, ehemalige Gemeindepräsidentin von Sigriswil, spricht während einer Medienkonferenz über die Gemeindewahlen 2020, am Montag, 10. August 2020, in Sigriswil. - keystone

Am Sonntag ging es einzig darum, das Gemeindepräsidium zu besetzen. Bereits Ende September hatten die Sigriswiler ihre Gemeindebehörden bestellt. Amstutz wurde damals mit einem Spitzenresultat in den siebenköpfigen Gemeinderat gewählt.

Ums Gemeindepräsidium kam es nun zur Ausmarchung zwischen Amstutz und Ambühl. Dieser erreichte am Sonntag 1233 Stimmen, Amstutz kam auf 898 Stimmen, wie die Gemeinde mitteilte.

Amstutz hatte seit 2013 das Amt der Gemeindepräsidentin inne, welche die Gemeindeversammlungen leitete und repräsentative Aufgaben übernahm. Diese Funktion wird abgeschafft und neu dem Gemeinderatspräsidium zugeordnet. Amstutz wollte in der Folge für einen Sitz im siebenköpfigen Gemeinderat kandidieren.

Allerdings verweigerte ihr ihre Partei, die SVP, die Gefolgschaft. Die Partei begründete dies mit angeblich zu Unrecht bezogenen Spesen für repräsentative Aufgaben.

Amstutz trat in der Folge auf einer eigenen, neuen Liste mit dem Namen «Neue Volkspartei» an. Dies nahm ihr die SVP sehr krumm. Der Sigriswilerin droht nun der Parteiausschluss. Darüber wird die lokale SVP im Dezember beraten.

Bei den Gemeindewahlen Ende September hingegen war Amstutz erfolgreich. Ihre Liste ergatterte auf Anhieb sogar zwei Sitze in der Gemeindeexekutive, gleich viele wie die SVP. Beide Sitzgewinne gingen zulasten der SVP.

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