In der Berner Matte fährt seit Montagmorgen wieder der selbstfahrender Kleinbus herum, mit dem Berns städtische Verkehrsbetriebe seit gut einem Jahr in einem Versuchsbetrieb Erfahrungen sammeln. Neu ist ein zweiter solcher führerloser Bus unterwegs. Er ist orangefarbig.
Bus
Die beiden selbstfahrenden Busse in Bern. - Keystone

Wegen des Coronavirus und der damit verbundenen Schutzmassnahmen stellte Bernmobil Mitte März den Versuchsbetrieb des roten Busses ein. Nun steigt das Unternehmen zusammen mit seinen Partnern ins zweite Betriebsjahr, wie es am Montag mitteilte. Neu dabei sind die SBB, welche ihre Erfahrungen aus einem Pilotbetrieb in Zug einbringen.

In den beiden Bussen sind weiterentwickelte Sensoren eingebaut worden. Sie sollen den Einsatz der Fahrzeuge auch bei schwierigen Wetterbedingungen erlauben.

Als Bernmobil im März 2019 den selbstfahrenden Kleinbus Medienschaffenden vorstellte, zeigte sich, dass der Bus recht wasserscheu ist. Etwas stärkeren Regen nahmen die Sensoren als Hindernis in der Fahrbahn wahr und das Gefährt stoppte.

Auch ist die Hinderniserkennung verbessert worden, was zu weniger Stopps führen sollte, und es gelten neue Betriebszeiten. Die zwei selbstfahrenden Kleinbusse der Bernmobil-Linie 23 sind neu von Montag bis Freitag zwischen 11 und 19 Uhr in Betrieb statt wie bisher von 9 bis 19 Uhr.

Zwischen 13.30 und 17 Uhr besteht dank den beiden Fahrzeugen ein 15-Minutentakt, zu den übrigen Betriebszeiten ein 30-Minutentakt. Die Busse verkehren zwischen der Talstation der Marzilibahn und dem Bärenpark mit einer Maximalgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. Nach wie vor ist stets eine Begleitperson im Fahrzeug anwesend, um bei Bedarf eingreifen zu können.

Laut der Mitteilung sind die Berner Verkehrsdirektorin Ursula Wyss und Bernmobil-Direktor René Schmied zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Betriebsjahres. So hätten Bernmobil und die Projektpartner Stadt Bern, Energie Wasser Bern und Genossenschaft Migros Aare viele Erkenntnisse zur Technologie des autonomen Fahrens sammeln und aufbauen können.

Der selbstfahrende Kleinbus sei in die Betriebsabläufe und insbesondere in die Leitstelle von Bernmobil integriert. Erfreulich sei die hohe Akzeptanz des Versuchsbetriebs bei den Fahrgästen sowie bei den Bernmobil-Angestellten.

Laut Wyss ist aber die Selbstfahrtechnologie von der Einsatzreife auf normalen Strassen noch relativ weit entfernt. Elemente davon könnten aber die Betriebseffizienz des öffentlichen Verkehrs bereits in naher Zukunft verbessern, so etwa fahrerlose Ein- und Ausstellfahrten innerhalb gesicherter Depotanlagen.

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