Nach dem Abbruch der Ausschreibung für den Bau des Campus Biel der Berner Fachhochschule soll bis im Frühling der Bericht eines Experten vorliegen. Dies schreibt die Berner Regierung in der Antwort auf zwei Interpellationen aus dem Grossen Rat.
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Der Grosse Rat in Bern. (Archivbild) - Keystone

Die Totalunternehmer-Ausschreibung war letzten Herbst abgebrochen worden, weil die eingereichten Offerten alle weit über dem vorgegebenen Kostenrahmen lagen.

Wie hoch die Angebote tatsächlich waren, will die Regierung aufgrund der laufenden Verfahren nicht sagen. Ausgeschrieben wurden Investitionen in der Grössenordnung von rund 215 Millionen Franken.

Die Gründe für die zu hohen Angebote werden von einem unabhängigen Experten - einer Baumanagement-Firma aus Basel - untersucht. Die Expertise soll zeigen, ob bei der Projektierung Fehler passierten.

Obwohl in der Öffentlichkeit derzeit «viel gemutmasst» werde - so zum Beispiel zu komplexes Bauvorhaben oder unrealistischer Zeitplan - könne erst nach Vorliegen der Expertise gesagt werden, was die Gründe seien und wie das weitere Vorgehen ist. «Alles andere wäre rein spekulativ», schreibt die Regierung.

Auch lasse sich derzeit noch keine Aussage über die Höhe allfälliger Mehrkosten im Gesamtprojekt machen. Mehrkosten entstünden auch durch den Baustillstand. Zudem hat die Verzögerung beim Campus Biel Auswirkungen auf Folgeprojekte in Biel und Burgdorf.

Den Abbruch der Ausschreibung gab die Bau- und Verkehrsdirektion im letzten Herbst bekannt. Demnach kann der Campus Biel frühestens im Herbst 2023 eröffnet werden, also ein Jahr später als geplant. Eine Verzögerung des Baustarts zeichnete sich schon deshalb ab, weil ein Rechtsstreit mit einem Anstösser hängig ist.

Der Kanton will in Biel zwei Departemente der Berner Fachhochschule konzentrieren: Zum einen Technik und Informatik, zum anderen Architektur, Holz und Bau.

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