Die bernischen Gemeinden müssen bis Ende September 1200 Plätze für Schutz- und Asylsuchende zur Verfügung stellen.
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Ein Zimmer in einer Asylunterkunft. (Symbolbild) - Keystone

Das teilte die bernische Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) am Freitag, 11. August 2023 mit.

Wo genau die zusätzlichen Plätze geschaffen werden, ist noch offen. Betroffen sind sechs der zehn Verwaltungskreise. Der Kanton beauftragte die zuständigen Regierungsstatthalter damit, geeignete Unterkünfte zu finden.

Die zu schaffenden Plätze würden proportional zur Bevölkerungsgrösse auf die Verwaltungskreise aufgeteilt, hielt die GSI fest. Bei der Verteilung würden auch die bereits vorhandenen Plätze in den jeweiligen Kreisen berücksichtigt.

Der Berner Jura sowie das Emmental, Frutigen-Niedersimmental und Interlaken-Oberhasli seien daher vorläufig ausgenommen. In den anderen Verwaltungskreisen seien je 50 bis 300 Plätze zu schaffen.

Der Markt für Kollektivunterkünfte sei grösstenteils ausgeschöpft

Seit Frühjahr 2022 habe der Kanton rund 30 neue Kollektivunterkünfte mit einer Kapazität von 3500 Plätzen in Betrieb genommen, hielt die GSI fest. Der Liegenschaftsmarkt für Objekte, die sich als Kollektivunterkunft eignen, sei nun grösstenteils ausgeschöpft.

Gemäss Gesetz können die Statthalter einzelne Gemeinden anweisen, Unterbringungsplätze zur Verfügung zu stellen.

Gestützt auf den Regierungsratsbeschluss von Anfang Juli können Gemeinden für maximal zwei Jahre verpflichtet werden, kurzfristig verfügbare und geeignete Plätze zur Verfügung zu stellen.

Der Kanton rief die Bevölkerung auf, geeignete Objekte den zuständigen Regierungsstatthalterämtern zu melden. Dabei gehe es um Gebäude mit einer Kapazität ab 80 Personen, die ohne grosse Umbauarbeiten kurzfristig verfügbar seien.

Plätze werden in verschiedenen Zivilschutzanlagen für Einzelpersonen bereitgestellt

Bereits letzte Woche hatte die GSI entschieden, mehrere Notunterkünfte vorzubereiten. Sie will so sicherstellen, dass die dem Kanton Bern zugewiesenen Flüchtlinge mit Schutzstatus S und reguläre Asylsuchende weiterhin untergebracht werden können.

Wie am Freitag, 11. August 2023, bekannt wurde, werden in Burgdorf, Bern, Tramelan und Köniz je rund 100 Plätze in Zivilschutzanlagen vorbereitet.

Die Notunterkünfte würden möglichst mit Einzelpersonen belegt, damit oberirdische Platzreserven für Familien geschaffen werden könnten.

Aktuell sind bereits 42 Kollektivunterkünfte in Betrieb

In Köniz ist die Zivilschutzanlage Bodengässli in Niederscherli vorgesehen, wie die Gemeinde mitteilte. Sie soll ab Mitte Oktober als Notunterkunft genutzt werden. Das war bereits einmal während der Flüchtlingskrise 2015 der Fall.

Gemäss Angaben aus der vergangenen Woche sind im Kanton Bern zurzeit insgesamt 42 Kollektivunterkünfte in Betrieb – 6 für Schutzsuchende, 22 für reguläre Asylsuchende und 14 für unbegleitete Minderjährige.

Anfang August wurden im Kanton Bern 7801 Schutzsuchende, 6157 reguläre Asylsuchende und 507 unbegleitete Minderjährige betreut.

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