Berner Stadtratskommission nennt Gründe für «base4kids»-Debakel
Fehler auf der strategischen Ebene, zu wenig Ressourcen und mangelndes Wissen haben zu den vielen Pannen bei der Einführung der neuen Schulinformatik geführt.

Fehler auf der strategischen Ebene, zu wenig Ressourcen und mangelndes Wissen haben zu den vielen Pannen bei der Einführung der neuen Berner Schulinformatik geführt. Zu diesem Schluss kommt die Aufsichtskommission des Stadtrats.
Sie präsentierte am Freitag vor den Medien ihren Untersuchungsbericht zum Projekt «Informatikplattform base4kids2». Die Stadt wollte demnach innert kürzester Zeit eine in der Schweiz einmalige Schulplattform entwickeln, ohne über genügend Ressourcen und das notwendige Wissen zu verfügen.
Formaljuristisch sei in der Verwaltung zwar alles korrekt gehandhabt worden. Doch seien strategische Fehler begangen worden, Kritik sei ungenügend berücksichtigt worden, und der Kommunikation habe es an Transparenz gemangelt.
Für «base4kids2» sprach das Volk 2018 insgesamt 24 Millioeen Franken. Später wurde ein Nachkredit von 2,7 Millionen Franken nötig. Angesichts der hohen Kosten und der vielen betroffenen Lehrkräfte, Eltern und Schulkinder müssten Lehren gezogen werden, betont die Aufsichtskommission. Sie richtet eine Reihe von Empfehlungen an den Gemeinderat, die Bildungsdirektion und den Stadtrat.
Die Lernplattform «base4kids2» wurde 2019 eingeführt. Von Beginn weg gab es Klagen: Drucken sei fast unmöglich, Geräte stellten von alleine ab, Dokumente seien kaum zu bearbeiten. Lehrkräfte kritisierten, ein vernünftiger Unterricht sei so nicht möglich.
Die Stadt sah sich zur technischen und personellen Reorganisation des Projekts gezwungen. Mittlerweile sei die Informatik-Plattform auf Kurs, erklärte Bildungsdirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) Ende November.