Stadt Basel

Basler Hornissen-Jäger warnt: Aus 1 Nest werden 400!

Redaktion
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Basel,

Sie fegt vom Westen her über die Schweiz und ist kaum mehr zu stoppen: Die Asiatische Hornisse ist der Albtraum unserer Insekten.

Gefährdet die Biodiversität.
Fieser Eindringling: Die Asiatische Hornisse. - Axel Heimken/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Asiatische Hornissen bedrohen unsere Biodiversität.
  • Sie haben kaum natürliche Feinde und breiten sich rasant aus.
  • Experte Joost Oerlemans warnt: Es ist viel mehr als nur ein Imkerproblem.

Brutal: Erwischt eine Asiatische Hornisse eine Biene, reisst sie ihr Kopf, Flügel, Beine und Hinterteil ab. Sie fliegt mit der Brust zurück ins Nest und füttert damit ihren Nachwuchs.

Knapp 40 Prozent ihres Proteinbedarfs deckt diese Vespa velutina mit Honigbienen. Und sie hat riesigen Hunger: Eine Kolonie von Asiatischen Hornissen vertilgt pro Jahr mehr als elf Kilogramm Insekten.

Fies: Die Eindringlinge lauern dabei den Bienen vor ihrem Bienenstock auf. Viele Bienen trauen sich gar nicht mehr raus und verhungern.

Vom Bund zu den Kantonen

«In der Schweiz ist man sich leider nicht bewusst, was da auf uns zukommt», sagt Joost Oerlemans. Er ist Mitglied des Koordinationsteams der Kantone Basel-Stadt und -Landschaft zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse.

«Die Hornissen sind belastend, aber keine Seuche. Darum ist aktuell der Bund nicht verantwortlich und schiebt es an die Kantone weiter», so Oerlemans zu Nau.ch.

Und auf Stufe der Kantone werde das Dilemma leider zu oft nur als «Imkerproblem» betrachtet.

Von Insekten bis Weinreben

«Dabei bedrohen diese Hornissen unsere Biodiversität. In Deutschland und Frankreich ergaben Nachforschungen, dass 1'400 verschiedene Tierarten von ihnen aufgefressen werden», sagt Oerlemans.

Aber die Hornissen machen zum Beispiel auch vor Weinreben nicht Halt. In Spanien und Portugal werden bis zu 76 Prozent der Weinreben von den Hornissen angefressen.

Fruchtbarer als Einheimische

Aber woher kommt diese Hornisse überhaupt? Aus China. Im Jahr 2004 wurde sie erstmals in Frankreich gesichtet und im Jahr 2017 hierzulande im Jura entdeckt.

Sie verbreitet sich explosionsartig: Die Vespa velutina bringt jedes Jahr mehrere hundert neue Königinnen hervor, die jeweils bis zu zehn neue Völker bilden.

Zum Vergleich: Bei unseren Hornissen sind es nur ein oder zwei neue Völker pro Jahr.

Vespa velutina.
Die Vespa velutina zieht ostwärts und gefährdet die Biodiversität. - Screenshot: asiatischehornisse.ch

«In den beiden Basel fanden wir im Jahr 2022 zuerst ein Nest. Ein Jahr später waren es 13, im Jahr 2024 schon 60 Nester. Im 2025 rechnen wir mit 400 Nestern. 60 haben wir aktuell schon geräumt, obwohl die Saison ja noch gar nicht begonnen hat», sagt Oerlemans.

Stechen und sprühen

Für den Menschen direkt ist diese Vespa velutina kaum gefährlicher als eine einheimische Hornisse. Allerdings kann sie ihr Gift nicht nur stechen – sondern auch versprühen. Das ist besonders für die Augen bedrohlich.

Sie ist im Vergleich zu unseren Hornissen kleiner, hat einen schwarzen Körper mit gelbem Hinterleib und gelben Beinen:

Die Asiatische Hornisse.
Siehst du gelbe Beine: Bitte melden! - Grafik von asiatischehornisse.ch.

Gekommen um zu bleiben

Ihre Ausrottung in der Schweiz ist unmöglich, ist sich Oerlemans sicher. «Dafür ist die Verbreitung in Europa zu weit fortgeschritten. Aber die rasante Ausbreitung könnte verlangsamt werden.»

Dafür braucht es eine wache Bevölkerung. Hast du eine asiatische Hornisse entdeckt? Knipse ein Foto oder Filme das Insekt, das Nest und andere verdächtige Funde.

Einreichen kann man die Bilder anschliessend auf der Schweizer Meldeplattform für die Asiatische Hornisse: asiatischehornisse.ch

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Kommentare

User #4826 (nicht angemeldet)

Hört doch auf mit dofen Kommentaren, und nehmt mal gewisse Sachen ernst und helft einander in Aller Interesse.

User #1330 (nicht angemeldet)

Wir haben auch schon in unserem Dachstock und niemand hilft uns

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