SP: «Die Villa Langmatt ist der ideale Ort zum Entschleunigen»
Am 25. Oktober 2022 diskutiert der Einwohnerrat Baden über die Zukunft der Villa Langmatt. Im Zentrum steht ein 10-Millionen-Franken-Kredit. Die SP ist dafür.

Die Villa Langmatt beherbergt eine Vielzahl an impressionistischen Kunststücken und ist für SP-Einwohnerrätin Viviane Berger nicht mehr aus Baden wegzudenken.
Am 25. Oktober 2022 entscheiden sie und ihre Ratskolleginnen und -kollegen darüber, ob sich die Stadt – sofern das Projekt gutgeheissen wird – mittels eines 10-Millionen-Kredits in eine von ihr und der Stiftung gegründeten Aktiengesellschaft einkauft.
Sagt der Einwohnerrat Ja zum Vorhaben, kommt die Vorlage am 18. Juni 2023 vors Volk. Die SP-Fraktion befürwortet sowohl das Kooperationsmodell sowie auch den Kreditantrag des Stadtrats.
Nau.ch: Für die Beteiligung an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG soll ein Verpflichtungskredit von 10 Millionen Franken genehmigt werden. Was spricht Ihrer Fraktion zufolge für diesen Kredit – oder spricht etwas dagegen?
Viviane Berger: Die SP Fraktion unterstützt den Antrag des Stadtrates. Folgende Gründe haben uns überzeugt: Es ist eine Tatsache, dass die Villa Langmatt dringend saniert werden muss.
Die Stiftung Langmatt hat zu wenig Kapital, um dies allein zu bewerkstelligen. Die Stadt Baden hat die Villa Langmatt geerbt und trägt für diese Mitverantwortung.
Deshalb beteiligt sich die Stadt Baden mit 10 Millionen Franken an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG, die diese Mittel in die bauliche Sanierung investiert.
Diese Mittel muss die Stadt so oder so aufwenden, um die Villa als kantonales Schutzobjekt und als Museum in die Zukunft zu führen.
Für diesen Kredit spricht zudem, dass der Kanton Aargau diese Sanierung mit einem erheblichen Anteil mitträgt und der Stiftungsrat sich um weitere Mittel bemüht.
Nau.ch: Stadt und Stiftung haben vereinbart, mittels Gründung einer Aktiengesellschaft zusammenzuarbeiten. Was befürwortet Ihre Fraktion an diesem Kooperationsmodell – was lehnt sie ab?
Viviane Berger: Die SP Baden befürwortet das Kooperationsmodell vollauf. Der zusammen mit der Stiftung ausgearbeitete Aktionärsbindungsvertrag sichert nicht nur die von der Stadt Baden eingebrachten 10 Millionen Franken ab.
Bis anhin waren die Zuständigkeiten von Stadt und Stiftung unklar geregelt. Das angestrebte Modell regelt nun verbindlich die zukünftigen Zuständigkeiten bezüglich der baulichen Instandhaltung und der Instandsetzungen.
Ebenfalls werden verschiedene Entscheidungsprozesse festgeschrieben. Dabei werden die Interessen der Stadt Baden und deren Bevölkerung wie beispielsweise die öffentliche Zugänglichkeit von Villa und Park sichergestellt.
Im Gegensatz zur aktuellen Situation hat die Stadt Baden zukünftig erheblich mehr Mitspracherechte.
Mit anderen Worten: Im Unterschied von einer reinen «Geldgeberin» kann die Stadt Baden zukünftig viel aktiver mitgestalten.
Nau.ch: Inwiefern profitiert die Bevölkerung von der Villa Langmatt?
Viviane Berger: Das Gebäude und die darin ausgestellte impressionistische Kunst sind national wichtige Zeitzeugen und von Baden nicht wegzudenken.
Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die in der Villa Langmatt ausgestellte Kunst gerade in diesem Gebäude erfahren und entdecken.
Menschen aus der Region und weit darüber hinaus geniessen in und um die Villa Langmatt viele Veranstaltungen und Ausstellungen und geniessen die Ruhe im Park.
Gerade in der heute schnelllebigen Zeit ist die Villa Langmatt der ideale Ort zum Entschleunigen, Erholen und Träumen.
Die von der Stadt Baden in die Gebäudesanierung eingebrachten Mittel werden explizit in einen Ausbau des Angebots investiert.
So erhält die Öffentlichkeit einen neuen, multifunktionalen Pavillon im Park. Der gesamte Empfangsbereich mit WC-Anlagen, Garderoben, Shop und Café wird markant verbessert.
Nach dem Umbau ist zudem der hindernisfreie Zugang in die Villa und zum Museum gewährleistet.
Im Weiteren wird die Villa Langmatt nach dem Umbau neu das ganze Jahr über der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gibt somit keine «Winterschliessung» mehr.
Zur Person
Viviane Berger ist SP-Einwohnerrätin und Mitglied der Strategiekommission. Die 33-Jährige lebt in der Stadt Baden und ist dort als Anwältin tätig.