Kein Verdacht auf Blaualgenblüte im Rhein bei Diessenhofen
Wie die Gemeinde Diessenhofen berichtet, kursieren in sozialen Medien Gerüchte, wonach sich im Rhein bei Diessenhofen eine Blaualgenblüte gebildet haben soll.

In den sozialen Medien kursieren Gerüchte, wonach sich im Rhein bei Diessenhofen eine Blaualgenblüte gebildet haben soll.
Darauf gibt es aber keinerlei Hinweise. Dies wurde auch vom kantonalen Amt für Umwelt bestätigt.
Blaualgen kommen in praktisch allen Gewässern vor und gehören zu unserem Ökosystem.
Sie befinden sich schwebend im Wasser, auf der Wasseroberfläche oder bewachsen Steine im Gewässer oder am Ufer.
Es handelt sich biologisch um Bakterien
Es handelt sich biologisch – nicht wie der Name vermuten lässt – um Algen, sondern um Bakterien (Cyanobakterien). Heisse Temperaturen, Trockenheit und eine gewisse Nährstoffkonzentration im Wasser können eine Massenvermehrung begünstigen.
In diesem Fall wird von einer Blaualgenblüte gesprochen. Die mikroskopisch kleinen Algen werden dann für das Auge sichtbar.
So beispielsweise durch eine ungewöhnliche Färbung des Wassers (intensiv grün, grün-blau, braun bis rötlich) oder einer auffälligen Schaumbildung. Flocken-, schlieren- oder teppichartig aufschwimmende Schichten können weitere Anzeichen sein.
Trotz der optischen Ähnlichkeit handelt es sich nicht um eine Gewässerverschmutzung, da die Blaualgen natürlichen Ursprungs sind. In der Regel sind Blaualgen harmlos.
Meistens gefahrlos
Manche Blaualgen können für Mensch und Tier jedoch gesundheitsschädliche Gifte (Cyantoxine) bilden.
Diese stellen wegen der meist tiefen Konzentrationen normalerweise keine Gefahr dar.
Doch bei einer Blaualgenblüte steigen die Konzentrationen im Wasser stark an und können dadurch ein gesundheitsschädliches Level erreichen.
Die Gifte werden beim Absterben der Blaualgen freigesetzt und innerhalb von wenigen Tagen wieder abgebaut.
Es gibt auch natürliche und harmlose Ursachen
Blaualgenblüten kommen vorwiegend in stehenden Gewässern wie Seen, Weiher, beruhigten Stellen in Fliessgewässern oder Pfützen vor.
Sie sind aber nicht in jedem Fall für Verfärbungen, Schlieren und Trübungen im Wasser verantwortlich.
Es gibt auch andere – meist natürliche und harmlose – Ursachen dafür: Beispielsweise andere Algen, Kieselalgen, Blütenstaub oder Panzerflagellaten.
Im Verdachtsfall: Gewässer meiden
Im Falle einer giftigen Blaualgenblüte bedürfen Kleinkinder und Hunde besonderen Schutz.
Bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte wird empfohlen, den Gewässerbereich vorsorglich zu meiden.
Das bedeutet vor allem: Nicht schwimmen oder baden, Kinder und Hunde fernhalten sowie das Wasser nicht schlucken oder trinken.
Hunde sollen kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken
Wer Kontakt mit Blaualgen hatte, soll sich zeitnah mit sauberem Wasser gründlich waschen; bei Hunden sollte das Fell ausgewaschen werden.
Hunde sollen generell kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken – auch nicht aus Pfützen.
Treten Symptome wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen auf, wird umgehend zum Besuch eines Arztes oder Tierarztes geraten.