Verkehrsberuhigung macht Altdorfs Dorfzentrum lebenswerter
Mehr Raum für Fussgänger und Velos: Die Gemeinde Altdorf lanciert eine Begegnungszone im Zentrum und setzt damit ein Zeichen für urbane Lebensqualität.

Wie die Gemeinde Altdorf berichtet, beteiligt sie sich am 29. Juni 2025 an der schweizweiten Aktion zum Tag des öffentlichen Raums. Ziel dieser Aktivierungskampagne ist es, den öffentlichen Raum als wichtigen Ort für Zusammenleben, Demokratie und Wohlbefinden ins Bewusstsein zu rücken.
«Der öffentliche Raum ist mehr als nur Infrastruktur – er ist Begegnungsort, Lebensraum und Spiegel unserer Gesellschaft», sagt Gemeindepräsident Sebastian Züst. «Mit unserer Teilnahme möchten wir sichtbar machen, wie wir öffentliche Räume gemeinsam gestalten und pflegen können.»
Konkret setzt sich die Gemeinde mit der Einführung einer Begegnungszone für eine bessere Aufenthaltsqualität im Altdorfer Zentrum ein. Anfang September beginnen die Arbeiten. Denn noch immer beeinträchtigen Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffbelastung die Lebensqualität im historischen Dorfkern stark: Rund 16'000 Fahrzeuge passieren zu Spitzenzeiten das Herz des Urner Hauptorts – fast gleichviel wie den Gotthardtunnel.
Mehr Lebensqualität für Altdorf
Die neue Begegnungszone wird von der Schmiedgasse über die Tellsgasse bis zur Ankenwaage verlaufen. In diesem Bereich gilt Tempo 20. Dazu wird die Signalisation angepasst und das neue Verkehrsregime mit farblichen Gestaltungsmassnahmen verdeutlicht.
Neu wird der Langsamverkehr – etwa per Velo oder zu Fuss – Vortritt haben. Vorgelagert sind auf der Gotthardstrasse, der Bahnhofstrasse und der Herrengasse Tempo 30-Zonen. Autos und die Busse der Auto AG Uri fahren weiterhin durch das Zentrum.
Verkehrsreduktion soll Durchfahrten halbieren
Ausser für Zulieferer gilt ein Lastwagenverbot. Alle Parkplätze bleiben bestehen. «Die Einführung der Begegnungszone markiert eine neue Ära», bekräftigt Züst.
«Mit dem neuen Verkehrsregime als flankierende Massnahme zur West-Ost-Verbindung sollen die Durchfahrten halbiert und die Aufenthaltsqualität im Zentrum merklich gesteigert werden. Davon erhoffen wir uns einen grösseren Publikumsauflauf, wovon schlussendlich alle profitieren – die Dienstleister, der Detailhandel, das Gastgewerbe sowie alle Bürgerinnen und Bürger.»
Mit der Begegnungszone will der Gemeinderat den öffentlichen Raum aufwerten. «Das ist, was wir als Gemeinde beeinflussen können. Damit der öffentliche Raum lebt, braucht es aber auch die Bevölkerung und das Gewerbe: Sie sind es, die diesen Raum nun nutzen können und sollen.»
Unter dem Motto «Den öffentlichen Raum (wieder)besetzen» will die Gemeinde am 20. September 2025 die Eröffnung der Begegnungszone mit einem Strassenfest zelebrieren.
Den öffentlichen Raum entwickeln
Die Gestaltung der Begegnungszone ist erst provisorischer Natur. Weitere flankierende Massnahmen können folgen, sofern die anvisierte Verkehrsreduktion nicht erreicht wird.
Wichtig für den Erfolg der Verkehrsverlagerung ist denn auch der A2-Halbanschluss Altdorf Süd, dessen Bau sich noch verzögert.
Mittelfristig ist der Gemeinderat daran, mit dem Projekt «Altdorf neu erfinden» eine zukunftstaugliche Gestaltung des Zentrums – auch mit grösseren baulichen Massnahmen – voranzutreiben, und so die Qualität des öffentlichen Raums weiterzuentwickeln.