Wie die Stadt Affoltern am Albis mitteilt, resultiert für das Jahr 2023 ein solider Ertragsüberschuss von rund fünf Millionen Franken.

Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen betragen 14'536'458,47 Franken. Budgetiert waren 15'684'000 Franken.

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Diese Differenz ist insbesondere auf Verzögerungen bei der Projektierung der neuen Kläranlage in Zwillikon zurückzuführen.

Die grössten Investitionen im Jahr 2023 sind mit 8,2 Millionen Franken die Fertigstellung des Ersatzneubaus Pflegeheim Seewadel und 2,4 Millionen Franken für den im Sommer 2023 begonnenen Ersatzneubau Breiten mit Hort, Klassenräumen und Schulverwaltung.

79 Prozent der Nettoinvestitionen aus eigenen Mitteln

Diesen Nettoinvestitionen steht eine Selbstfinanzierung von 11'485'744,47 Franken gegenüber.

Diese setzt sich zusammen aus dem Ertragsüberschuss zuzüglich Abschreibungen und Einlagen in Spezialfinanzierungen.

Diese Selbstfinanzierung reicht aus, um 79 Prozent der Nettoinvestitionen aus eigenen Mitteln bezahlen zu können.

Die restlichen 21 Prozent beziehungsweise 3'050'714 Franken führen zu einer weiteren Verminderung der flüssigen Mittel beziehungsweise konnten ohne neue Darlehen bezahlt werden, da sehr hohe Grundstückgewinnsteuer-Depotzahlungen vorhanden sind.

Ertragsüberschuss von 5'023'857,47 Franken

Die Erfolgsrechnung 2023 der Stadt Affoltern am Albis schliesst bei einem Gesamtaufwand von 98'734'439,76 Franken und einem Gesamtertrag von 103'758'297,23 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 5'023'857,47 Franken ab.

Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 5'338'500 Franken.

Der Ertragsüberschuss wird dem Eigenkapital zugewiesen, wodurch sich dieses auf 40'849'065,22 Franken erhöht.

Der Gesamtaufwand ist um 5,8 Millionen Franken grösser als budgetiert.

Anstieg der Lohnkosten für Lehrpersonen

Einerseits stieg der Anteil der Stadt an den Löhnen der Lehrpersonen um 3,5 Millionen Franken, weil mehr Kinder die Primarschule besuchen.

Andererseits nahmen die Kosten für die Pflegefinanzierung und Ergänzungsleistungen zu.

Diese Kosten können vom Stadtrat nicht beeinflusst werden, weil es sich um gesetzliche Ansprüche handelt.

Mehrerträge konnten bei den Steuer- und Gebühreneinnahmen sowie Beiträgen und Entschädigungen erreicht werden, was insgesamt einen um 5,5 Millionen Franken höheren Gesamtertrag ergibt.

Bildung von «Stillen Reserven»

Mehraufwand und Mehrertrag halten sich somit die Waage. Im Spätsommer 2023 kaufte die Stadt Affoltern am Albis die Liegenschaft Obere Bahnhofstrasse 15.

Die zu einem üblichen Verkehrswert erworbene Liegenschaft wurde danach gestützt auf die Vorgaben von Harmonisiertem Rechnungsmodell HRM2 neu bewertet.

Dabei mussten gemäss kantonalen Vorgaben veraltete Landpreise angewendet werden, welche deutlich unter dem heutigen Verkehrswert liegen.

Dies führte zu einem Bewertungsverlust von 1,6 Millionen Franken. Mit der negativen Wertberichtigung wurden «Stille Reserven» in der Höhe von 1,6 Millionen Franken gebildet.

Ohne diese Wertberichtigung würde der Ertragsüberschuss rund 6,6 Millionen Franken betragen.

Bruttoverschuldungsanteil ist im grünen Bereich

Neben dem Aufwand in der Erfolgsrechnung müssen auch Investitionen getätigt und bezahlt werden.

Investitionen im Verwaltungsvermögen sind zum Beispiel Schulhäuser, Strassen oder Feuerwehrfahrzeuge.

In den letzten zehn Jahren betrugen die Nettoinvestitionen insgesamt rund 98,6 Millionen Franken. Allein in den letzten zwei Jahren wurden rund 36 Millionen Franken investiert.

Trotz diesen sehr hohen Investitionen liegt der Bruttoverschuldungsanteil Ende 2023 bei erfreulichen 96 Prozent.

Beurteilung der Verschuldungssituation

Der Bruttoverschuldungsanteil ist eine Grösse zur Beurteilung der Verschuldungssituation einer Gemeinde.

Er zeigt den Anteil des laufenden Ertrags, der zum Abtragen der Bruttoschulden notwendig ist.

So lässt sich beurteilen, ob die Verschuldung in einem angemessenen Verhältnis zu den erwirtschafteten Erträgen steht.

Gemäss Definition des Kantons Zürich ist ein Wert unter 50 Prozent sehr gut, 50 bis 100 Prozent gut, 100 bis 150 Prozent mittel, 150 bis 200 Prozent schlecht und über 200 Prozent kritisch.

Affoltern am Albis liegt im guten Bereich

Die Stadt Affoltern am Albis liegt 2023 mit einem Wert von 96 Prozent somit gerade noch im guten Bereich.

Dieser Wert war im Jahr 1991 mit 133 Prozent am schlechtesten. Den besten Wert hatte Affoltern am Albis im Jahr 2012 mit sehr guten 47,5 Prozent.

Die seit dem Jahr 2018 in der politischen Gemeinde integrierte Primarschule ist in allen Zahlen mitberücksichtigt.

Gemeindehaus Affoltern am Albis.
Gemeindehaus Affoltern am Albis. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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