Wie die Stadt Adliswil meldet, ist geplant, das Defizit von 1,3 Millionen Franken im Budget 2024 durch die Nutzung der finanzpolitischen Reserve auszugleichen.
Kreisel in Adliswil.
Kreisel in Adliswil. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Die Ausgaben der Stadt Adliswil werden im Budget 2024 um 4,9 Prozent auf rund 152 Millionen Franken ansteigen.

Dies ist unter anderem eine Folge des Bevölkerungswachstums sowie der Teuerung. Die Einwohnerzahl wird bis Ende 2024 auf rund 19'600 Personen anwachsen.

Die Steuererträge werden für 2024 mit rund 96 Millionen Franken um 7,4 Prozent höher prognostiziert als im Budget 2023.

Mit der finanzpolitischen Reserve haben die Gemeinden ein Instrument, um Schwan­kungen des Jahresergebnisses zu glätten oder ein angestrebtes Eigenkapitalziel zu erreichen.

Neun Millionen Franken Reserve

In diesem «Reservepolster» für schlechte Zeiten liegen derzeit neun Millionen Franken.

Aufgrund der nicht ausgeglichenen Erfolgsrechnung im Budget 2024 beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat eine Entnahme von 1,2 Millionen Franken.

In den letzten zehn Jahresrechnungen wurden Überschüsse in der Höhe von rund 45 Millionen Franken erzielt.

Dies gelang trotz finanzieller Belastungen wie zum Beispiel der Bewältigung der Pandemie, der Flüchtlingskrise und der Teuerung.

Überraschende Finanzwende

Für das Rechnungsjahr 2023 hatte der Stadtrat ein Defizit von 4,6 Millionen Franken budgetiert.

Es zeichnet sich nun ein deutlich besseres Ergebnis mit einem Ertragsüberschuss von rund sieben Millionen Franken ab.

Einmal mehr konnten unerwartet hohe Grundstückgewinn-Steuererträge erzielt werden.

Investitionen nehmen weiter ab

Trotzdem führt die bestehende Verschuldung zu einem abnehmenden finanziellen Spielraum. Dies hat den Stadtrat veranlasst, 2024 weniger Investitionen zu realisieren.

Die budgetierte Investitionssumme beläuft sich auf 21,8 Millionen Franken – 2021 und 2022 wurden rund 35 Millionen Franken pro Jahr in die Infrastruktur investiert.

Das nach wie vor hohe Investitionsvolumen ist auf bereits initiierte Grossprojekte wie die Turnhalle/Kindergarten Wilacker, die Gebäudehülle Kopfholz, das Sport- und Freizeitzentrum im Tal, die Abfallsammelstelle sowie auf viele kleinere Einzelprojekte zurückzuführen.

Stadtrat empfiehlt unveränderten Steuerfuss

Basierend auf den erwarteten Prognosen beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat, den Steuerfuss unverändert bei 102 Prozent zu belassen.

Der Adliswiler Finanzhaushalt präsentiert sich in einem politisch anspruchsvollen Umfeld trotz geplanter Defizite weiterhin stabil.

Der Stadtrat will an seiner umsichtigen und vorausschauenden Finanzpolitik festhalten. Dabei ist ihm ein konstanter Steuerfuss ein wichtiges Anliegen.

Das komplette Budget 2024 sowie der Finanzplan 2023–2027 ist auf der Webseite der Gemeinde zu finden.

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