Der Präsident des FC Konolfingen über den schönsten Ort im Dorf und seine Projekte für die Zukunft.
Arnold Frehner FC Konolfingen
Arnold Frehner, Präsident FC Konolfingen, im Clubhaus. - Nau.ch
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Er sei zum Amt als Präsident des FC Konolfingen gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, schmunzelt Arnold Frehner bei unserem Treffen im Clubhaus des Vereins. «Zwei meiner Söhne spielen Fussball und ich habe sie oft hierhin auf den Inseli-Sportplatz begleitet.»

Als im Verein neue Vorstandsmitglieder gesucht wurden, meldete er sich beim vorherigen Präsidenten Urs Graf. «Wir besprachen, welche vakante Position für mich am ehesten infrage käme. Aufgrund meiner Erfahrungen und Fähigkeiten schlug Graf das Amt als Präsident für mich vor.»

FC Konolfingen vs. FC Lerchenfeld
Ein genauer Pass gegen den FC Lerchenfeld. - Luca Potacqui

Nun ist Arnold Frehner seit letztem Sommer Präsident des Traditionsvereins. Die erste Zeit im neuen Amt erlebte er als sehr positiv und konstruktiv. «Ich traf auf einen wunderbaren Vorstand, langjährige Sponsoren sowie motivierte Spieler und Trainer. Der FCK ist wie eine grosse Familie.»

Der schönste Platz in Konolfingen

Eine grosse Motivation für das Amt als Präsident sei auch das Inseli-Areal gewesen, verrät Arnold Frehner. «Für mich ist das der schönste Platz in Konolfingen, die Seele der Gemeinde».

Das Areal und der FC Konolfingen sind gerade für die Jugendlichen im Dorf wichtig, da es sonst für sie nicht viele Rückzugsgebiete gibt. «Der FC bietet ihnen eine Struktur und gibt ihnen die Möglichkeit, sich konstruktiv auszutoben», erklärt Frehner die Wichtigkeit des Vereins.

FC Konolfingen vs. FC Heimberg
Der FC Konolfingen bei einem Spiel gegen den FC Heimberg. - Luca Potacqui

Auf dem Gelände findet auch jedes Jahr das bekannte Inselifest statt, welches vom FCK organisiert wird. Hier treffen sich Jung und Alt aus Konolfingen und den angrenzenden Gemeinden zum gemütlichen Beisammensein. Beim Schülerturnier kommt auch der Sport nicht zu kurz.

Doch dieses Jahr muss die Feier wohl bis im Herbst warten. Der FCK beschloss, das Fest auch bei allfälligen Lockerungen nicht wie geplant im Juni durchzuführen. «Es wäre zu kurzfristig nach der Öffnung», erklärt Frehner den Entscheid.

Inselifest
Das Inseli ist bereits ein wichtiger Treffpunkt in Konolfingen. Hier eine Impression vom Inselifest 2014 des FC Konolfingen. - Inselifest/Facebook

Der Verein befürchtet, dass die nötigen Sicherheitsvorrichtungen und -kontrollen die Durchführung verkomplizieren würden. Darunter würden die typische Lockerheit und Fröhlichkeit zu stark leiden. Der Präsident bringt es auf den Punkt: «Es wäre ein Fest mit angezogener Handbremse.»

Training mit Schutzkonzept

Auch der FC Konolfingen durfte das Trainingsgelände wegen Covid-19 nicht mehr benutzen. Ab dem 11. Mai kann nun zumindest der Trainingsbetrieb, wenn auch sehr eingeschränkt und mit einem Schutzkonzept, wiederaufgenommen werden.

Der Vorstand wird in der nächsten Woche das Schutzkonzept mit der Gemeinde besprechen und gegenüber den Mitgliedern kommunizieren, wann der Trainingsbetrieb beginnen kann. «Die Umsetzung des Schutzkonzepts wird für den Verein und vor allem für die Trainer eine enorme Herausforderung», gibt Frehner zu bedenken.

Inseli Konolfingen
Im Moment ist das Fussballfeld auf dem Inseli-Areal noch verlassen. - Nau.ch

In der Zwischenzeit haben die Spieler jedoch fleissig zu Hause weitertrainiert. Die Trainer haben für sie ein Programm erstellt, das kontrolliert wird. «Mein Sohn musste sogar ein Video von sich beim Training erstellen», schmunzelt Arnold Frehner.

Die Vereinsmitglieder bleiben auch per WhatsApp und Telefon miteinander in Kontakt. Der Vorstand hielt Anfang Mai eine Sitzung per Videokonferenz ab und fällt Entscheide über den Zirkularweg. «Aber der persönliche Kontakt fehlt uns allen», fügt Frehner an.

FCK vs. Allschwil
Vereint bei einem Spiel gegen Allschwil. - Luca Potacqui

Kunstrasen und Frauenfussball

Auf die Frage, was er sich für den FCK in der neuen Saison wünsche, antwortet Frehner prompt: «Den Ligaerhalt.» Von der 1. Liga könne man immer träumen, fügt er an, doch sei dies mit der aktuellen Infrastruktur nur schwer möglich.

Eine konkrete Aufwertung der Anlage hat der Verein bereits in Blick gefasst. «Wir möchten gerne einen Kunstrasen, ohne diesen sind wir nicht konkurrenzfähig», erläutert Arnold Frehner. Einen solchen zu erhalten, sehe er auch als eine seiner Aufgaben als Präsident an.

Das Vorhaben stösst bei der Gemeinde auf Gehör. Jedoch muss zuerst noch der nötige Kredit gesprochen und angenommen werden. Denn Kunstrasen sind teuer, besonders eine umweltfreundliche Variante, wie sie der FC Konolfingen gerne verwirklichen möchte.

FC Konolfingen vs. FC Langenthal
Konzentration bei einem Spiel gegen den FC Langenthal. - Luca Potacqui

Neben dem Kunstrasen ist die Förderung des Frauenfussballs eine weitere Herzensangelegenheit für Arnold Frehner. «Ich bereue sehr, dass wir keine eigene Frauenmannschaft haben», sagt der Präsident und fügt an, dass dies aktuell auch nicht möglich wäre. Es müssten zusätzliche Duschen und Umkleideräume geschaffen werden.

Beim FC Konolfingen spielen eine Handvoll begabter Mädchen in Jungenmannschaften. Wenn sie zu den Aktiven übergehen, müssen sie jedoch den Verein verlassen und beispielsweise nach Worb ins Frauenteam wechseln.

Alisha Lehmann
Alisha Lehmann startete ihre sportliche Karriere im FC Konolfingen. - Wiki Commons

Alisha Lehmann spielt als Profifussballerin in der höchsten englischen Liga bei West Ham United und in der Nationalmannschaft. Ihr fussballerisches Handwerk hat sie im Nachwuchs des FC Konolfingen erlernt. Sie organisiert jeweils auf dem Inseli-Areal ein Nachwuchscamp für die Mädchen, das leider dieses Jahr ausfallen muss.

Ein gesunder Amateurfussball

Ob Mädchen oder Jungen, dem FCK ist der Nachwuchs sehr wichtig. Die Junioren werden gefördert und in die höheren Mannschaften weitergezogen. Damit sollen Kontinuität und Stabilität geschaffen werden.

Der Nachwuchs des FCK ist durchaus erfolgreich unterwegs. Letztes Jahr hatte der Verein drei Coca-Cola-League Mannschaften, die höchste Klassifizierung im Nachwuchsbereich. «Das ist eine riesige Leistung aller Spieler und unserer Nachwuchschefs. Der neue Juniorenchef, Tom Merz, leistet mit den Trainerinnen und Trainern zusammen hervorragende Arbeit», lobt der Präsident.

FC Konolfingen vs. FC Wohlensee
Im Einsatz gegen den FC Wohlensee. - Luca Potacqui

In allen Teams setzt der Verein auf motivierte Spieler, die einen gewissen Idealismus und Freude am Sport haben. Ein gesunder Amateurfussball sei das Ziel, erklärt Arnold Frehner. «Wir spielen auf hohem Niveau, bleiben aber bescheiden. Ich glaube, das passt gut in unsere Umgebung.»

Zur Person

Arnold Frehner, ist von Beruf selbständiger Fürsprecher, stammt ursprünglich aus Worb, wohnt jedoch seit 14 Jahren mit seiner Frau und drei Söhnen in Konolfingen. Wenn er nicht auf dem Inseli-Areal den FCK anfeuert, besucht er gerne Spiele der Young Boys und des FC Thun.

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