Zinssatz steigt nach einem Jahr an
Die Corona-Kredite des Bundes liessen viele KMU aufatmen. Die Null-Zins-Garantie gilt aber nur während einem Jahr. Danach könnte der Zinssatz ansteigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund sprach erst kürzlich Corona-Kredite, um die KMU während der Krise zu entlasten.
- Dabei wurde ein null Zins für Notkredite versprochen.
- Dieser gilt allerdings nur für ein Jahr.
Es war der Befreiungsschlag für Selbstständige und KMU. Letzte Woche verkündete der Bundesrat die Einführung von Notkrediten während der Corona-Krise. Diese sind schnell zu beziehen und zinslos. Anita Steinmann ist Treuhänderin und hat für «Schweizer Radio Fernsehen» die Kreditbedingungen genau unter die Luppe genommen.

Sie sei erstaunt, dass der Zinssatz variabel ausgestaltet sei, lässt Steinmann gegenüber dem SRF verlauten. «Das EFD passt diese rechtlich fixierten Zinssätze einmal jährlich per 31. März an die Marktentwicklungen an.» So steht es in der Verordnung geschrieben.
Jährliche Erhöhung des Zinssatz möglich
Konkret heisst dies, dass das Finanzdepartement den Zinssatz jährlich erhöhen kann. Doch eine weitere Klausel erscheint in der Corona-Kredit-Vereinbarung. Die Bank kann während der Kreditlaufzeit Amortisationen oder Limiten-Reduktionen vornehmen. Die KMU müssten also vor Ablauf der Laufzeit von fünf Jahren einen bestimmten Betrag zurückzahlen.

«So wie der Vertrag ausgestaltet ist, könnte der Kredit zur Schuldenfalle werden» erklärt Steinmann. Das Finanzdepartement bestätigte gegenüber dem SRF, dass die Zinssätze tatsächlich jährlich angepasst werden können. Für den Bund sei dies eine reine Vorsichtsmassnahme.