Zahl der Gewinnwarnungen deutscher Firmen 2018 auf neuem Rekordhoch

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Deutschland,

Die Zahl der Gewinnwarnungen deutscher börsennotierter Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht.

Dax Performance Index
An der Frankfurter Börse konnte der Dax Performance Index vor den US-Wahlen zulegen. - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • EY-Studie: Handel und Automobilindustrie besonders betroffen.

Wie die Beratungsgesellschaft EY am Sonntag mitteilte, gab es 2018 insgesamt 144 Gewinn- oder Umsatzwarnungen. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 55 Prozent - damals waren es nur 93 und 2016 nur 63 Fälle. Zudem musste vergangenes Jahr jedes dritte börsennotierte Unternehmen mindestens eine Warnung herausgeben.

EY schaute sich für die Studie die veröffentlichungspflichtigen Korrekturen aller 309 Unternehmen an, die im stärker regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet sind. Die stark steigende Zahl negativer Prognosekorrekturen sei dabei ein «Indiz für eine sich weiter abkühlende Konjunktur», erklärte Marc Förstemann von EY. Besonders hart traf es demnach den Handel und die Automobilindustrie: 83 Prozent der Gross- und Einzelhändler veröffentlichten 2018 eine Warnung, bei den Autoherstellern und -zulieferern waren es 75 Prozent.

Die Zahl der positiven Korrekturen, also etwa eine Gewinnerwartung, sank der Studie zufolge um 29 Prozent - blieb aber mit 138 Fällen ebenfalls weiter auf «hohem Niveau». Das hohe Niveau positiver wie negativer Korrekturen der Prognosen sei ein «Spiegelbild der uneinheitlichen und teils sogar widersprüchlichen Entwicklungen auf den Märkten», analysierte EY.

In diesem Jahr drohe der Brexit zu einer enormen Herausforderung für die deutschen Konzerne zu werden, warnte die Beratungsgesellschaft. Daher sei es wichtig, funktionierende Frühwarnsysteme einzurichten und einen Notfallplan für einen harten Brexit in der Schublade zu haben. «Ein Management, das regelmässig seine Ziele zu niedrig oder zu hoch ansetzt, droht an Glaubwürdigkeit zu verlieren», resümierte der EY-Experte Martin Steinbach.

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