WWF kritisiert Ausnahmen beim Fangverbot für Dorsch in der Ostsee
Die Umweltschutzorganisation WWF hat die Ausnahmen beim Fangverbot für Dorsch in der östlichen Ostsee kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Klöckner begrüsst hingegen Schutz der «kleinen Küstenfischerei».
«Ein uneingeschränkter Fangstopp bis Dezember hätte dem östlichen Dorschbestand die unentbehrliche Atempause verschaffen können», erklärte der WWF am Mittwoch. Beschlossen habe Brüssel jedoch ein «von Ausnahmen zerlöchertes Fangverbot». Es sei ausserdem unklar, wie dieses kontrolliert werden solle.
Die EU-Kommission hatte am Dienstag ein sofortiges Fangverbot für Dorsch erlassen. Damit will sie den angeschlagenen Bestand in der östlichen Ostsee vor einem «drohenden Zusammenbruch» bewahren. Demnach ist der Dorschbestand nicht nur wegen der Fischerei bedroht, sondern auch wegen eines zu niedrigen Salzgehalts, hoher Wassertemperaturen und zu wenig Sauerstoff sowie Parasitenbefall.
Fischerei, die nicht gezielt auf Dorsch gehe, bleibe jedoch erlaubt, kritisierte der WWF - und in dem fraglichen Gebiet könne nicht gefischt werden, ohne auch Dorsch mitzufangen. Ausserdem unterlägen Boote unter zwölf Metern Länge keiner Beschränkung. «Ein so löchriges Rettungsnetz wird den Dorschbestand kaum retten», hiess es vom WWF.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) begrüsste hingegen, «dass unserer Besorgnis Rechnung getragen wurde und die kleine Küstenfischerei von diesem Fangverbot ausgenommen wurde». Denn diese Fischer stelle ein Fangverbot «vor grosse Probleme». Die Situation der Fischbestände bezeichnete Klöckner als «zum Teil beunruhigend». Sie müssten sich langfristig erholen.