Wenn Einsamkeit Menschen in Trolle verwandelt

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Japan,

Provokation auf persönlicher Ebene und faktenfremde Argumentation: Die Trolle haben das Internet verändert. Eine Studie untersucht die Psychologie dahinter.

Durchs Einsamsein können Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen erst recht zu Trollen werden.  Bild: iStock
Durchs Einsamsein können Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen erst recht zu Trollen werden. Bild: iStock - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Trolling ist ein Internet-Phänomen, das das gezielte Provozieren und Angriffe auf persönlicher Ebene bezeichnet.
  • Gewisse Persönlichkeitsmerkmale wie fehlende Empathie führen eher zu einem solchen Verhalten.
  • Eine Studie zeigt nun: Bei gewissen Persönlichkeitstypen verstärkt sich durch Einsamkeit das Trolling.

Trolling, also Provokation und das gezielte Stören sachlicher Diskussion im Internet, korreliert mit gewissen Persönlichkeitsmerkmalen. Das heisst, dass zum Beispiel Personen, die narzisstisch veranlagt sind, eher als Trolls im Netz unterwegs sind, als wenig narzisstische Personen. Zu den gefährdenden Persönlichkeitsmerkmalen gehört auch der sogenannte Machiavellismus, der ein manipulatives Verhalten beschreibt, das sich nur wenig an gängigen Moralvorstellungen orientiert. Ausserdem neigen auch psychopathisch veranlagte Personen zum Trolling. Diese verfügen über kaum Empathie und zeigen oft impulsives Verhalten. Die Kombination aus Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie wird auch die Dunkle Triade genannt und ist ein Konzept aus der Psychologie.

Eine Studie hat nun untersucht, ob Menschen, die zum Trollen neigen, durch Einsamkeit noch mehr in diese Tätigkeit rutschen. Die Forscherin Keita Masui von der Otemon Gakuin University in Japan hat hierfür Umfrage-Daten von 513 Personen ausgewertet. Diese wurden zufällig aus 15 831 Kandidaten ausgewählt. 

Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Doch die Studie zeigt, dass Einsamkeit eine wichtige Rolle spielen kann: Es stellte sich etwa heraus, dass psychopathisch oder machiavellistisch veranlagte Personen immer mehr zum Trollen neigen, je einsamer sie sind.

Das Trolling korrelierte in der aktuellen Studie mit Machiavellismus, Psychopathie und Sadismus – nicht aber mit Narzissmus. In dem letzten Punkt unterscheiden sich die Befunde also von den gängigen Annahmen. 

Die Daten zeigen zudem, dass Männer im Internet eher gezielt provozieren als Frauen. Bei den Männern waren auch die Persönlichkeitsmerkmale Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie häufiger.

Fazit: Einsamkeit kann Personen, die zur Provokation neigen, erst ins Trolling treiben. Jedoch nur bei Menschen, die manipulativ veranlagt sind oder über wenig Einfühlungsvermögen verfügen.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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