Die grössten Unternehmen haben deutlich weniger Frauen als Männer im Verwaltungsrat. Für die Nominationen für freie Plätze machen sie jedoch die Hälfte aus.
Zwei Frauen und vier Männer bei einer Besprechung.
Zwei Frauen und vier Männer bei einer Besprechung. - Twitter/VRMAndat
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen sind in den Verwaltungsräten der grössten Firmen in der Unterzahl.
  • Das ergibt eine Nachforschung der Aktionärsvereinigung Actares.

Frauen sind in Verwaltungsräten der grössten börsenkotierten Unternehmen noch immer deutlich in der Minderheit. Ihr Anteil im Aufsichtsgremium in einem der 20 SMI-Unternehmen erhöhte sich in diesem Jahr nur marginal von 23 auf 24 Prozent.

Die erfreulichste Zahl ist für die Aktionärsvereinigung Actares, dass bei Wahlvorschlägen für vakante Verwaltungsratssitze Frauen die Hälfte der Nominationen ausmachten. Doch der Trend zu mehr Frauen auf den Wahllisten führe nicht zwangsläufig zu einem grösseren Frauenanteil, schrieb Actares am Freitag in einem Communiqué.

Radikalere Besetzungspolitik

Denn zum einen würden in einem typischen Jahr nur etwa 10 bis 15 Prozent der Verwaltungsratssitze neu besetzt. Gleichzeitig würden aber Frauen jeweils im gleichen Masse wieder aus den Verwaltungsräten ausscheiden wie Männer.

Damit sich der Anteil von Frauen in den nächsten Jahren signifikant erhöht, fordert Actares von den Unternehmen eine «radikalere» Besetzungspolitik: Frauen sollen bei Neuwahlvorschlägen künftig deutlich übervertreten sein.

Den grössten Willen zur «Feminisierung» ihrer Verwaltungsräte zeigten laut Actares in diesem Jahr ABB, Adecco, Richemont, Swiss Re und Swisscom. Diese hätten mehrheitlich oder nur Frauen zur Neuwahl vorgeschlagen.

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