US-Autokonzern Ford dringt bei May auf geordneten Brexit
Der US-Autokonzern Ford setzt die britische Premierministerin Theresa May unter Druck, damit sie einen ungeordneten Brexit verhindert.

Das Wichtigste in Kürze
- Abzug der Produktion aus Grossbritannien als Option genannt.
Wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Insiderkreisen erfuhr, übermittelte Ford der Regierungschefin einen Katalog möglicher Massnahmen, den das Unternehmen im Falle eines britischen EU-Austritts ohne Abkommen ergreifen könnte.
Als eine Option werde darin die Verlagerung der Ford-Produktion in Grossbritannien in andere europäische Staaten genannt. Alle Optionen lägen auf dem Tisch, hiess es aus dieser Quelle. Ford hat 13.000 Beschäftigte in Grossbritannien.
Eine Unternehmenssprecherin sagte, Ford appelliere schon seit langem an Regierung und Parlament in London, dass sie zur Vermeidung eines «harten» Brexit zusammenarbeiteten. Ein EU-Austritt hätte nach ihren Worten «katastrophale» Folgen für die britische Autoindustrie und die Ford-Produktion im Vereinigten Königreich.
Bereits im Januar hatte Ford mitgeteilt, dass der Konzern durch einen ungeregelten Brexit Einbussen im Volumen von etwa 800 Millionen Dollar (knapp 710 Millionen Euro) erleiden würde.
Ein von May ausgehandeltes Austrittsabkommen mit der EU war Mitte Januar im britischen Unterhaus durchgefallen. Seither sprechen London und Brüssel zwar wieder miteinander. Allerdings ist derzeit wenig Bereitschaft in Brüssel erkennbar, die erzielten Vereinbarungen wieder aufzuschnüren.