Die italienische Grossbank Unicredit blickt optimistisch in die Zukunft. Jetzt möchte die Bank ihr Europageschäft ausbauen – insbesondere in Deutschland.
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Die italienische Bank UniCredit möchte ihr Geschäft in Deutschland weiter ausbauen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unicredit muss wegen des Ukrainekrieges mit Milliardenabschreibern rechnen.
  • Trotzdem ist die italienische Grossbank finanziell in einer äusserst guten Verfassung.
  • Jetzt möchte Unicredit insbesondere das Geschäft in Deutschland ausbauen.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat viele westliche Banken mit russischer Präsenz in Bedrängnis gebracht. Doch die zweitgrösste italienische Kreditanstalt Unicredit hat besonders unter den Verwerfungen des Konfliktes gelitten. Der Bank drohen auch nach der signifikanten Drosselung des Russlandgeschäfts noch immer Abschreiber in Milliardenhöhe.

Trotzdem blickt die Grossbank zuversichtlich in die Zukunft: Sie möchte insbesondere das Geschäft in Deutschland massiv ausbauen. «Eine signifikante Erhöhung unseres Marktanteils in Deutschland wäre gut für Unicredit als Ganzes.» Dies erklärte UniCredit CEO Andrea Orcel in einem Interview mit der «Handelszeitung». Denn obwohl die Bank durch organisches Wachstum gute Fortschritte erzielen könne, müssten Fusionen und Übernahmen als Beschleuniger fungieren.

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Das Hauptquartier von UniCredit in Mailand. Die Bank konnte im vergangenen Jahr Rekord-Nettogewinne erzielen. - Keystone

In Deutschland operiert die mailändische Grossbank derzeit unter dem Namen HypoVereinsbank. Die Bundesrepublik stellt für sie den zweitwichtigsten Markt dar. Rund ein Viertel des Vorsteuerertrages der Bank wird dort erwirtschaftet. Auch die Region Zentral- und Osteuropa stellt einen wichtigen Markt für die Bank dar.

Unicredit mit Rekord-Nettogewinnen

Gemäss dem Branchenblatt «Finanz und Wirtschaft» konnte Unicredit im vergangenen Jahr einen Rekord-Nettogewinn von knapp zwei Milliarden Franken erzielen: Insbesondere im Zinsgeschäft konnten die Einnahmen gesteigert werden. Die geldpolitische Straffung der FED und der EZB dürfte der Bank überdies auch weiterhin in die Karten spielen.

Die gute Verfassung der Kreditanstalt erlaubt es Orcel ausserdem auch, den ambitionierten Kapitalrückführungsplan weiterzuführen. Bis zum Jahr 2024 will die Bank gesamthaft mehr als 15 Milliarden Franken an die Aktionäre zurückgeben. Gemäss «Finanz und Wirtschaft» soll dies in erster Linie mittels Dividendenauszahlungen und Aktienrückkäufe erreicht werden.

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