Postchef Roberto Cirillo stellt fest, dass die Strategie zur Modernisierung der Post erst auf halbem Weg ist. Es gebe zu wenig neue Investitionsmöglichkeiten.
CEO Die Post
Roberto Cirillo, CEO der schweizerischen Post AG an einer Medienkonferenz im März 2020. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Strategie zur Modernisierung der Post läuft noch.
  • Für andere Dienstleistungen sind die Erfolge bei der Öffnung des Postnetzes bescheiden.
  • Der Postchef Roberto Cirillo stellte dies fest.

Die Post sieht sich mit ihrer Strategie zur Modernisierung des Konzerns erst auf halbem Weg. Die Erfolge bei der Öffnung des Postnetzes seien für andere Dienstleistungen bescheiden. Somit zu wenige neue Investitionsmöglichkeiten bestünden.

Das stellte Postchef Roberto Cirillo in einem Mediengespräch am Dienstag fest. «Wir sind nicht genug schnell in der Umsetzung unserer Strategie», sagte Cirillo.

Im Fokus der Poststrategie stehen Dienstleistungen im Kommunikations- und im Logistikbereich. Das Postnetz soll beispielsweise als Dienstleistungszentrum breiter genutzt werden.

Diese Netzöffnung mit derzeit lediglich vier Partnern dauere länger als geplant, sagte Cirillo. Ein Grund dafür sei, dass bei der Vergabe allen möglichen Interessierten die gleiche Chance haben eingeräumt werden müssen. Diese seien entsprechend informiert worden. Das habe rund ein Jahr gedauert.

Investitionen dauern länger als geplant

Die Transformation der Post erfolgt durch Investitionen und Desinvestitionen, durch organisches Wachstum, durch Effizienzsteigerung und Preisanpassungen. Aufgrund von Bauverzögerungen oder Problemen bei Bewilligungen dauern diese Investitionen jedoch länger als geplant. «Wir haben genug Mittel in der Kasse. Die Herausforderung ist, es nicht genügend Investitionsmöglichkeiten gefunden zu haben», so der Postchef.

«Wir können nicht so schnell wachsen wie nötig, um die sinkenden Volumina im Briefbereich zu kompensieren. Wir werden beschleunigen müssen und weiter nützliche Dienstleistungen für die Bevölkerung entwickeln und dies nachhaltig und eigenwirtschaftlich tun», sagte Cirillo.

Die Gesellschaft, bei denen 90 Prozent des Umsatzes generiert würden, machten zunehmend Druck auf die Post, nachhaltiger zu werden. In den nächsten Monaten sollen die Städte Bern und Zürich komplett CO2-frei beliefert werden. Bis Anfang 2025 alle grossen Schweizer Städte, kündigte Cirillo an.

Die Post
Das Schweizweit bekannte Logo der Post. - Keystone

Eine weitere grosse Herausforderung für die Post stellt die Inflation dar. Der Konzern habe eine sehr grosse Kostenbasis, ein Geschäft mit kleinen Margen. Zudem über die eigenen Preise nicht die volle Kontrolle. Es brauche daher einiges an eigener Effizienzsteigerung, um die Inflation zu kompensieren.

Dennoch kündigte Cirillo an, dass das Jahr 2022 ein recht gutes Jahr mit einem stabilen Umsatz sein wird. Die Post werde in einer Übergangszeit den Inflationsdruck aushalten müssen und das werde auf das Ergebnis 2023 drücken. Ab 2025 sollten digitale Dienstleistungen einen Gewinnbeitrag leisten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenInflationDie Post