Umfrage: Industrie klagt «massiv» über Materialmangel
Das Ifo-Institut teilt die Resultate ihrer Umfrage mit: Rund zwei Drittel der Industriefirmen in Deutschland klagen über Engpässe und Lieferungsverzug.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Drittel der deutschen Industriefirmen klagen über grosse Probleme bei der Produktion.
- Grund dafür sind laut dem Ifo-Institut Engpässe und Problemen bei Vorlieferungen.
- Auch die Einkaufspreise und Preise für Kunststoff-Granulate sind stark gestiegen.
Fast zwei Drittel der Industriefirmen in Deutschland klagen über Hindernisse für ihre Produktion. Dabei werden laut einer Umfrage der Ifo über Engpässe und Problemen bei Vorlieferungen als Ursache genannt. Dies teilte das Ifo-Institut in München am Montag mit.
Von April bis Juli stieg der Anteil der Firmen von 45 auf 63,8 Prozent. «Bereits im Vorquartal meldeten die Unternehmen einen Rekordwert, dieser wurde nochmals deutlich übertroffen. Das könnte zu einer Gefahr für den Aufschwung werden», erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.
Gestiegene Einkaufspreise problematisch
Problematisch seien auch die teilweise stark gestiegenen Einkaufspreise, fügte er hinzu. «Derzeit bedienen die Hersteller die Nachfrage noch aus ihren Lagern an Fertigwaren. Aber die leeren sich nun auch zusehends, wie sie uns mitgeteilt haben.»
Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich demnach insbesondere bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen bemerkbar. Das gaben 84,4 Prozent von ihnen an. Auch bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern sagten 83,4 Prozent, die Knappheit mache ihnen zu schaffen.

Auch die Preise für Kunststoff-Granulate sind stark gestiegen; betroffen sind laut Umfrage 79 Prozent der Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren. Bei den Herstellern elektronischer Geräte beklagen 72,2 Prozent Materialmangel, ausserdem 70,3 Prozent der Maschinenbauer.