Die Uhrenzulieferer zeigen sich mit Blick auf die Zukunft optimistischer als auch schon. Man rechnet nach dem Coronajahr 2020 mit einer kräftigen Erholung.
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Eine Uhr. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Uhrenzulieferer gibt es nach der Coronakrise wieder Hoffnung.
  • Die Branche zeigt sich optimistisch und rechnet mit einer starken Erholung.
  • Verschiedene Unternehmen berichten von guten Zahlen.

Am heutigen Freitag geht in Genf die Branchenmesse der Uhrenzulieferer EPHJ zu Ende. Dort zeigte sich, dass die Branche wieder optimistisch ist. Nach dem von der Coronakrise stark belasteten Jahr 2020 rechnet sie mit einer kräftigen Erholung.

Der Uhrenmarkt befinde sich im Aufschwung. Das hielt etwa Acrotec-Geschäftsleiter François Billig am Rande der EPHJ-Messe im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP fest.

Und das sei nicht nur auf Nachholeffekte als Folge der letztjährigen Coronakrise zurückzuführen, betonte er.

Acrotec-Umsatz wegen Corona um 10 Prozent eingebrochen

Die Nachfrage bei den Endkunden sei allgemein sehr gut, sagte Billig weiter. Er hofft, dass Acrotec bereits in diesem Jahr das Umsatzniveau von vor der Coronakrise erreichen kann. «Wir rechnen für 2021 mit einem Umsatz von rund 300 Millionen Franken

Im vergangenen Jahr war die Stimmungslage bei Acrotec schlechter: Der Umsatz brach coronabedingt um 10 Prozent ein. Nur dank Kurzarbeit und der Unterstützung der Kunden musste Acrotec laut François Billig keine Entlassungen aussprechen. Konkrete Angaben zu den Ergebnisse publiziert die Gruppe keine.

Acrotec mit Sitz im jurassischen Develier ist ein wichtiger Komponentenhersteller für die Uhrenindustrie. Darüber hinaus ist die Firma auch in den Branchen Medizinal- und Mikrotechnik tätig. Im letzten Jahr wurde die Gruppe, die weit mehr als 1000 Mitarbeitende beschäftigt, an den Finanzinvestor Carlyle Group verkauft.

Rekordwerte von 2019 noch nicht in Sicht

Auch Dubois Dépraz, ein weiterer wichtiger Zulieferer für die Schweizer Uhrmacher, hatte im letzten Jahr mit den Pandemie-Folgen zu kämpfen. Das Familienunternehmen führte ebenfalls Kurzarbeit ein, musste am Ende aber trotzdem rund 10 Prozent der Belegschaft entlassen. Nun arbeiten noch rund 350 Angestellte für die Firma.

«Wir haben im letzten Jahr einen Umsatzrückgang verbucht, der in etwa mit dem Rückgang bei den Schweizer Uhrenexporten vergleichbar ist.» Das sagte Geschäftsführer Pierre Dubois zu AWP. Die Ausfuhren von Schweizer Zeitmessern brachen im 2020 um 23 Prozent auf knapp 17 Milliarden Franken ein.

Doch nun erhole sich das Geschäft «ziemlich stark», fügte der CEO an: «Von den Rekordwerten aus dem Jahr 2019 sind wir allerdings noch weit entfernt.» Dubois rechnet nicht damit, diese vor 2023 wieder zu erreichen.

Coronavirus bleibt für Uhrenindustrie ein Risiko

Die Hersteller von Uhren aus tieferen Preissegmenten werden von Smartwatches und Fitnesstrackern bedrängt. Derweil erholt sich das Geschäft mit teuren Markenuhren deutlich besser. Davon profitiert der Edelzulieferer Vaucher Manufacture aus dem neuenburgischen Val de Travers.

Von dem Umsatzschwund von 10 Prozent aus dem letzten Jahr erhole sich Vaucher sehr gut. Das hielt Geschäftsleiter Jean-Noël Lefevre gegenüber AWP fest. Er rechnet für 2021 sogar im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 mit einem 15-prozentigen Wachstum.

Corona bleibt aber ein Risiko für die Uhrenindustrie. Das zeigen die jüngsten Lockdown-Massnahmen in Teilen Chinas, dem wichtigsten Absatzmarkt der Luxusgüterbranche. Die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklungen seien nach wie vor gross, lautete das Fazit an der EPHJ-Messe in Genf.

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