UBS prüft Kundenberater wegen riskanter Währungsderivate-Verkäufe
Die UBS untersucht sechs Berater, die Währungsderivate an Kunden verkauften, welche Risiken der Produkte nicht vollständig verstanden.

Die Grossbank UBS überprüft offenbar sechs Berater, die Schweizer Kunden komplexe Währungsderivate angeboten haben. Die Risiken dieser Produkte seien für die Kunden oft nicht vollständig durchschaubar gewesen, wie «Bloomberg» berichtet.
Betroffen sind demnach Produkte namens Range Target Profit Forwards (RTPF). Diese Derivate zahlen Erträge, solange der US-Dollar zum Franken in einem definierten Band bleibt.
Sinkt der Dollar unter einen vertraglich festgelegten Schwellenwert, müssen Kunden teure Dollar nachkaufen. Dies kann zu Verlusten in Millionenhöhe führen, wie die «Handelszeitung» erläutert.
UBS entschädigt Betroffene
Drei Berater verliessen die UBS bereits, andere Fälle werden weiterhin geprüft, heisst es bei der Bank. Die Bankenaufsicht Finma stehe mit der UBS im Gespräch, gebe aber keine Details zum Verfahren bekannt, so das Portal «Finews».

Laut der «Financial Times» haben zahlreiche Kunden Anwälte eingeschaltet, um Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Die Bank habe bereits rund 100 Kunden entschädigt, die durch diese Derivate Verluste erlitten hätten.
Die Bank rät betroffenen Kunden häufig dazu, die Laufzeit der Derivate vorzeitig zu beenden. Dieses Vorgehen führt oft zu hohen Verlusten, da die Produkte mit einem starken Hebel arbeiteten, berichtet das Portal «Inside Paradeplatz».
Kritik an Verkaufspraxis und Risikoaufklärung
Die Produkte sind eigentlich für professionelle Anleger gedacht, betonte ein Brancheninsider gegenüber der «Handelszeitung». Dennoch seien sie vielfach auch an weniger erfahrene Kunden vermittelt worden.
Ein ehemaliger UBS-Mitarbeiter sagte, Berater hätten die Derivate als «Geldmaschine» angepriesen, obwohl das Risiko kaum verstanden worden sei. Durch den starken Wertverlust des US-Dollars verloren Anleger mehrere hunderttausend Franken oder mehr.
Die UBS prüft die Verantwortung der involvierten Mitarbeiter und will die Vorgänge im Detail klären. Die Finanzmarktaufsicht hält sich dazu weiter bedeckt.