UBS

UBS prüft Kundenberater wegen riskanter Währungsderivate-Verkäufe

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Zürich,

Die UBS untersucht sechs Berater, die Währungsderivate an Kunden verkauften, welche Risiken der Produkte nicht vollständig verstanden.

UBS Statue
Die UBS nimmt eigene Berater unter die Lupe, die Kunden hochriskante Produkte schmackhaft gemacht haben sollen. (Symbolbild) - Keystone

Die Grossbank UBS überprüft offenbar sechs Berater, die Schweizer Kunden komplexe Währungsderivate angeboten haben. Die Risiken dieser Produkte seien für die Kunden oft nicht vollständig durchschaubar gewesen, wie «Bloomberg» berichtet.

Betroffen sind demnach Produkte namens Range Target Profit Forwards (RTPF). Diese Derivate zahlen Erträge, solange der US-Dollar zum Franken in einem definierten Band bleibt.

Sinkt der Dollar unter einen vertraglich festgelegten Schwellenwert, müssen Kunden teure Dollar nachkaufen. Dies kann zu Verlusten in Millionenhöhe führen, wie die «Handelszeitung» erläutert.

UBS entschädigt Betroffene

Drei Berater verliessen die UBS bereits, andere Fälle werden weiterhin geprüft, heisst es bei der Bank. Die Bankenaufsicht Finma stehe mit der UBS im Gespräch, gebe aber keine Details zum Verfahren bekannt, so das Portal «Finews».

Finma UBS
Die Finanzaufsicht hält sich zu den aktuellen Vorgängen bei der UBS derzeit bedeckt. (Archivbild) - Keystone

Laut der «Financial Times» haben zahlreiche Kunden Anwälte eingeschaltet, um Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Die Bank habe bereits rund 100 Kunden entschädigt, die durch diese Derivate Verluste erlitten hätten.

Die Bank rät betroffenen Kunden häufig dazu, die Laufzeit der Derivate vorzeitig zu beenden. Dieses Vorgehen führt oft zu hohen Verlusten, da die Produkte mit einem starken Hebel arbeiteten, berichtet das Portal «Inside Paradeplatz».

Kritik an Verkaufspraxis und Risikoaufklärung

Die Produkte sind eigentlich für professionelle Anleger gedacht, betonte ein Brancheninsider gegenüber der «Handelszeitung». Dennoch seien sie vielfach auch an weniger erfahrene Kunden vermittelt worden.

Vertraust du den Kundenberatern bei deiner Bank?

Ein ehemaliger UBS-Mitarbeiter sagte, Berater hätten die Derivate als «Geldmaschine» angepriesen, obwohl das Risiko kaum verstanden worden sei. Durch den starken Wertverlust des US-Dollars verloren Anleger mehrere hunderttausend Franken oder mehr.

Die UBS prüft die Verantwortung der involvierten Mitarbeiter und will die Vorgänge im Detail klären. Die Finanzmarktaufsicht hält sich dazu weiter bedeckt.

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Kommentare

User #4678 (nicht angemeldet)

Das sind bestimmt ehemalige CS-Produkte.

User #2059 (nicht angemeldet)

Ein Verkäufer ist ein Verkäufer. Um in dieser Funktion erfolgreich zu sein muss man gut Schnorren können und keine Skrupel haben. Das reicht. Vertraue Grundsätzlich keinem Verkäufer. Bei den Banken am wenigsten.

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