UBS vor historischer Entscheidung: Neue Sicherheitspuffer stehen an
Am Freitag entscheidet der Bundesrat über neue Kapitalpuffer für die UBS. Die Grossbank steht vor massiven regulatorischen Herausforderungen.

Am Freitag entscheidet der Bundesrat über die neuen Kapitalpuffer für die UBS. Die Grossbank könnte mit einschneidenden Massnahmen konfrontiert werde.
Nach den Turbulenzen um Credit Suisse wolle die Regierung die Stabilität des Finanzplatzes Schweiz sicherstellen, so das Portal «cash.ch».
Bis zu 20 Milliarden Dollar zusätzliches Kapital
Die UBS muss laut aktuellem Stand mindestens 10,6 Prozent Kernkapital aufweisen. Internationale Konkurrenten wie Deutsche Bank liegen mit 11,2 Prozent höher, Morgan Stanley sogar bei 13,5 Prozent.

Bis 2030 soll die Grossbank auf rund zwölf Prozent kommen, weitere Verschärfungen könnten bis zu 19 Prozent bedeuten. Experten rechnen laut Umfrage der Bank RBC damit, dass die UBS über 20 Milliarden Dollar zusätzliches Kapital aufbauen muss.
Die Mehrheit der Investoren hält eine Kernkapitalquote von über 16 Prozent für problematisch, so «cash.ch». Analysten sehen darin eine Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit der Bank.
Bank fürchtet Wettbewerbsnachteile
Die Regierung plant, dass der Konzern seine ausländischen Tochtergesellschaften künftig zu 100 Prozent mit Kapital absichern muss. Bisher lag dieser Wert bei etwa 60 Prozent.
Die Anrechnung von Software-Eigenentwicklungen und Steuergutschriften könnte zudem gestrichen werden. Das Lobbying der UBS gegen strengere Vorgaben zeigt bisher wenig Wirkung, berichtet «Tippinpoint».
Die Finma und die Schweizerische Nationalbank setzen sich entschieden für die 100-prozentige Kapitalunterlegung ein. Die Bank warnt vor einem Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Konkurrenten.
UBS-Chef warnt vor Folgen
UBS-Chef Sergio Ermotti betont laut «Tippinpoint», dass die Gewinner der neuen Regelungen Konkurrenten ausserhalb der Schweiz wären. Die Folgen der Regulierung dürften nicht unterschätzt werden, so Ermotti.

Die Bank droht laut «Kettner Edelmetalle» mit einem möglichen Exodus aus der Schweiz. Der Gesetzgebungsprozess ist derweil vorgezeichnet:
Nach der Bekanntgabe der Eckwerte am Freitag folgt die Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs bis Mitte 2026, berichtet «Tippinpoint». Das Parlament debattiert anschliessend, eine mögliche Volksabstimmung könnte 2028 folgen.
Mehr Zeit für die UBS?
Die UBS hat laut «cash.ch» noch einen Trumpf: Die Vorgaben müssen vom Parlament bestätigt werden. Bis zur endgültigen Entscheidung bleibt Zeit für weitere Diskussionen und Lobbying.

Analysten rechnen mit einem langen Entscheidungsprozess. Wirtschaftsprofessor Hans Gersbach von der ETH Zürich erklärt laut «cash.ch», dass die Anpassung nicht auf einmal erfolgen kann.
Sonst wäre sie eher destabilisierend als stabilisierend. Die Bank könnte bis in die 2030er-Jahre Zeit bekommen, das zusätzliche Kapital aufzubauen.
Börse reagiert auf Unsicherheit
Die Unsicherheit über die neuen Kapitalanforderungen hat die Aktie der UBS an der Börse bereits belastet, so «cash.ch». Seit der ersten Ankündigung 2024 haben die Titel deutlich schlechter abgeschnitten als vergleichbare Werte in Europa und den USA.
Die Debatte um die UBS bleibt ein zentrales Thema für den Schweizer Finanzplatz. Die kommenden Tage werden zeigen, wie weit die Regierung mit ihren Plänen geht.
Die Entscheidung des Bundesrats am Freitag wird mit Spannung erwartet.