Thyssenkrupp beruft López Borrego zum neuen Vorstandschef
Der Manager Miguel Ángel López Borrego wird wie erwartet zum 1. Juni neuer Vorstandschef des deutschen Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp.

Sein Vertrag läuft zunächst drei Jahre. Dies hat der Aufsichtsrat von Deutschlands grösstem Stahlkonzern am Dienstag beschlossen. Er folgte damit der Empfehlung seines Personalausschusses. Der 58-Jährige Kaufmann löst Martina Merz (60) ab, die seit Oktober 2019 Vorstandsvorsitzende war.
Die von Merz forcierte Struktur von Thyssenkrupp als Gruppe weitgehend selbstständiger Unternehmen war zuletzt vor allem von der IG Metall deutlich kritisiert worden. Auch Untätigkeit war dem Vorstand vorgeworfen worden.
Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm bezeichnete López Borrego als «international erfahrenen Manager mit umfangreicher Industrie- und Finanzexpertise». «Seine Erfahrungen und Kompetenzen passen perfekt zu den Herausforderungen des Unternehmens.» López Borrego selbst bezeichnete Thyssenkrupp laut der Mitteilung als «eine der weltweit profiliertesten Industrie-Marken Deutschlands mit grossem Entwicklungspotenzial – vor allem rund um die grüne Transformation».
López Borrego (58) studierte laut Thyssenkrupp nach seinem Abitur Betriebswirtschaft in Mannheim und Toronto. Seine berufliche Laufbahn begann der in Deutschland geborene Spanier als Controller beim Autoelektronikhersteller VDO. Bei Siemens war er Finanzvorstand verschiedener Geschäftseinheiten. Von 2018 bis 2022 war er Chef von Siemens Spanien und Vorsitzender des Direktoriums von Siemens-Gamesa Renewable Energy. Zuletzt war er Interimschef des Autozulieferers Norma Group.