Wer ein E-Auto von Tesla, Inc. besitzt, dürfte das Phänomen kennen: Plötzlich bremst das Auto von alleine ab. Tesla schiebt die Schuld auf die Fahrer.
Tesla, inc. bremst
Tesla-Besitzer Markus I. im «Kassensturz», als sein Tesla auf der Autobahn plötzlich abbremst. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im «Kassensturz» gestern wurde das Problem der Phantombremsungen bei Teslas untersucht.
  • Die E-Autos bremsen von alleine ab, zum Beispiel auf der Autobahn.
  • Tesla sieht sich nicht als verantwortlich und schiebt die Verantwortung auf den Kunden.

Es ist ein gefährliches Phänomen, welche manche Tesla-Fahrer plagt: Phantom-Braking kann alle Modelle betreffen, wenn im Autopilot-Modus gefahren wird.

Dies berichtet der «Kassensturz». Im Beitrag bremst das Auto der Firma Tesla, Inc. von Markus I. während der Fahrt innerhalb weniger Sekunden ab: Von 83 Kilometer pro Stunde auf 52 Kilometer pro Stunde.

Unfallpotenzial auf der Autobahn mit Tesla, Inc.

Natürlich kann der Fahrer im Autopilot-Modus eingreifen und mit dem Pedal wieder Gas geben. Besitzer Markus I. hält das für gefährlich: «Wenn das Auto von selbst stoppt – von 123 auf 80 in 1,1 Sekunden – da kann niemand reagieren.»

tesla rekordgewinn
Im Jahr 2021 erreichte der US-Elektroautobauer neue Verkaufsrekorde. - Keystone

Auch auf Youtube lassen sich mehrere Videos finden, in denen Teslas von alleine abbremsen. Für den ETH-Autopilot-Forscher Roland Siegwart fehlen den Teslas ein wichtiger Bestandteil: «Der Tesla hat diverse Kameras und einen Radar eingebaut, jedoch keinen Laser. Nur der Laser kann hochauflösend Tiefeninformationen messen.»

Siegwart ETH Tesla, Inc.
Robotik-Professor und Autopilot-Forscher an der ETH, Roland Siegwart. - Screenshot SRF

Ausserdem vermutet Siegwart, dass Tesla die Autos zu früh zum Verkauf stellt. Andere Hersteller seien noch mit Testversionen unterwegs, so der Professor für Robotik. «Und das sollte man auch, bevor man dieses System wirklich in den Strassenverkehr entlässt», erklärt Siegwart.

Tesla gibt Verantwortung ab

Konfrontiert mit den Vorwürfen antwortet Tesla, nach schweizerischem Gesetz sei der oder die Fahrerin verantwortlich für das Fahren. «Die aktive Geschwindigkeitsregelung kann leicht unterbrochen und übersteuert werden, beispielsweise durch Einsatz der Pedale oder des Lenkrads», schreibt der Hersteller.

Tesla, inc. Unfall
Eine Unfallszene vom 23.03.2018 in Kalifornien mit einem Tesla-Elektroauto auf dem Highway 101 bei Mountian View. - dpa-infocom GmbH

Markus I. will das aber nicht verantworten: Sein Auto wolle er zurückgeben, doch das Unternehmen sei schwer erreichbar. Er hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet.

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