Die Lufthansa-Gruppe kündigt neue einschneidende Schritte an. Die Swiss-Spitze belohnt sich zuvor aber noch fürs gute Jahr 2019 mit Boni.
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Die Lufthansa-Tochter Swiss hat mit der Corona-Krise zu kämpfen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss-Spitze zahlt sich trotz Sparmassnahmen und Hilfsgeldern ihre Boni aus.
  • Die Geschäftsleitung will sich damit für das erfolgreiche Geschäftsjahr 2019 belohnen.

Die Flugbranche erlebt eine der schlimmsten Krisen ihrer Geschichte. Davon betroffen ist natürlich auch die Swiss, die zu der Lufthansa-Gruppe gehört.

Noch im August erhielt die Airline eine Rettungsspritze über 1,5 Milliarden Franken – 85 Prozent davon vom Bund garantiert. Damals wurde noch mit einem baldigen Ende der Krise gerechnet – das sieht jetzt etwas anders aus.

Umso befremdender mutet es an, dass die Geschäftsleitung der Swiss sich entschieden hat, einen Bonus auszuzahlen. Das hat ein Firmensprecher dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. Finanzchef Markus Binkert, Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour und Betriebschef Thomas Frick erhalten das Geld demnach in diesen Tagen.

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Thomas Klühr, scheidender CEO der Fluggesellschaft Swiss. - Keystone

Wie die Zeitung berichtet, will sich die Konzern-Spitze damit offenbar für das blendende Geschäftsjahr 2019 belohnen. Mit 578 Millionen Franken hatte die Airline den zweitbesten Gewinn ihrer Geschichte eingeflogen.

Im Gegenzug hätten die Gremiumsmitglieder eingewilligt, für dieses Jahr und «bis auf weiteres» auf eine variable Vergütung und eine Erhöhung des Basisgehalts zu verzichten.

Laut dem Bericht hat sich der scheidende Chef Thomas Klühr hingegen dazu entschieden, den Betrag erst zu verlangen, wenn die Swiss den Milliarden-Kredit vom Bund zurückbezahlt hat – so dies jemals passieren wird.

Lufthansa kündigt «tristen Winter» an

Die Lufthansa-Konzernleitung hatte am Wochenende in einem internen Schreiben an die Belegschaft, einen tristen Winter ankündigt. Dabei hiess es etwa, dass die Anzahl der Passagiere voraussichtlich bei weniger als einem Fünftel des Vorjahreswertes liegen wird.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, reagiert die Swiss unter anderem, in dem sie ältere und ineffizientere Maschinen am Boden lässt. Von angekündigten drastischeren Sparmassnahmen der Lufthansa ist die Swiss, laut Sprecher nicht betroffen.

Die Airline vertraut weiterhin darauf, mittels Kurzarbeit, 15-Prozent-Lohnverzicht, Frühpensionierungen und natürlichen Abgängen auf Entlassungen verzichten zu können.

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