Weltweit brechen die Aktien der Fluggesellschaften ein, weil wegen der Pandemie kaum noch jemand fliegen will. Nun suchen sich viele Fluggesellschaften Hilfe.
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Bei Swiss Airlines wie auch bei Fluggesellschaften weltweit bleiben derzeit viele Flieger am Boden. (Archiv) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Flugkonzerne verlieren an Gewinn und müssen Regierungen um Hilfe bitten.
  • British Airways hat den Betrieb um 75 Prozent runtergefahren.
  • Die Wertpapiere von IAG, Easyjet und Lufthansa sind zwischen 18 und 30 Prozent eingesackt.

Nach weiteren Grenzschliessungen fürchten Fluggesellschaften in aller Welt um ihre Existenz und rufen verstärkt nach Staatshilfe. Airlinekonzerne wie Lufthansa mit Tochter Swiss, IAG oder Easyjet fahren ihre Kapazitäten kräftig herunter. Denn immer weniger Menschen fliegen wegen verschärfter Reisebestimmungen und aus Furcht vor dem Coronavirus überhaupt noch.

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Swiss-Chef Thomas Klühr (links) (Archivbild). - Keystone

«Wenn sich die Situation so weiterentwickelt, brauchen alle Airlines staatliche Unterstützung», sagte Swiss-Chef Thomas Klühr im Interview mit dem «SonntagsBlick». Die Gespräche mit dem Bundesrat fänden in den nächsten Tagen statt.

Lufthansa und Swiss bitten Regierungen um Hilfe

Erst einmal gehe es um administrative Erleichterungen bei Kurzarbeit. wenn die Anzahl der Länder mit Einreisesperren weiter steige, bräuchte die Swiss die finanzielle Unterstützung der Schweiz. Dies, um die Situation zu überbrücken.

Lufthansa
Lufthansa-Flugzeuge in Frankfurt am Main - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Auch Swiss-Mutter Lufthansa zieht staatliche Hilfen in Betracht. Die Papiere des Konzerns verloren um 18 Prozent an Wert. Die deutsche Regierung berät am Mittag mit der deutschen Luftfahrt über die Krise und mögliche Hilfen der öffentlichen Hand.

Lufverkehrssteuer auf der Kippe?

Beim Krisengipfel im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin dürfte es darum gehen, ob über Liquiditätshilfen und Kurzarbeitergeld hinaus weitere Hilfen nötig sind. Im Raum steht eine Befreiung von der Luftverkehrssteuer, die eigentlich ab April aus Klimaschutzgründen steigen soll. Regierungskreisen zufolge sollen die Unternehmen über ihre Lage berichten, um zu klären, wie lange die eigenen Puffer reichten.

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Demonstration von Fridays for Future an einem deutschen Flughafen unter dem Moto «Fliegen ist Kacke». Foto: Christoph Schmidt - dpa-infocom GmbH

Auch Easyjet schloss sich dem Ruf nach Staatshilfe an: «Die europäische Luftfahrt steht vor einer gefährlich Zukunft. Eine koordinierte staatliche Unterstützung wird nötig sein, um das Überleben der Branche zu sichern», sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren am Montag. Die Papiere von Easyjet fielen um etwa 30 Prozent.

Regierungen erwarten Selbsthilfe von den Gesellschaften

British Airways-Eigentümer IAG fährt diesen Frühling die Kapazitäten um 75 Prozent herunter, nach dem die Wertpapiere um 28 Prozent einsackten. Der scheidende Konzernchef Willie Walsh wird zudem seinen Abgang verschieben. «Ich denke, dass einzelne Fluggesellschaften sich an Regierungen gewandt haben, um staatliche Beihilfen zu erhalten. wir haben dies nicht getan», sagte Walsh in einer Telefonkonferenz mit Investoren.

british airways london
Eine Maschine der British Airways Flotte (Archivbild). - keystone

Die Regierungen würden von den Fluggesellschaften erwarten, dass sie sich um Selbsthilfe bemühen, bevor sie um staatliche Beihilfen bitten. IAG werde sich aber um staatliche Unterstützung zugunsten der Beschäftigten bemühen.

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