Swiss Re sieht Chancen beim Ausbau erneuerbarer Energien
Die Versicherungsbranche steht zunehmend unter Druck durch extreme Wetterereignisse sowie sich wandelnde geopolitische und gesellschaftliche Risiken.

Die Versicherungsbranche sieht sich weiterhin mit steigenden Herausforderungen durch die Häufung extremer Wetterereignisse wie auch durch sich stetig ändernde geopolitische und gesellschaftliche Risiken konfrontiert. Neue Gelegenheiten erwachsen der Branche etwa durch den fortschreitenden Ausbau der erneuerbaren Energien, wie Swiss Re-Experten an einem Branchentreffen festhielten.
Bei den «sauberen Energien» setze sich der Investitionsboom fort, erklärte Jimmy Keime, Leiter «Engineering and Nuclear» bei Swiss Re, am Dienstag an einem Mediengespräch aus Anlass des Branchentreffens in Baden-Baden. Von gesamten weltweiten Investitionen von 3,3 Billionen US-Dollar in die Energieproduktion im Jahr 2025 sollen laut Swiss Re rund zwei Drittel, also etwa 2,2 Billionen Dollar, in «saubere Energien» fliessen.
Die Versicherungsbranche könne den Ausbau der Erneuerbaren durch das Zeichnen von Risiken wie auch durch Expertise unterstützen, so Keime: So werde die Finanzierung neuer Projekte durch die Verringerung des Investitionsrisikos erleichtert. Die erneuerbare Infrastruktur ist nicht zuletzt auch von Schäden aus Naturkatastrophen betroffen. Im Fokus stehen dabei oft die relativ kostspieligen Windenergieanlagen.
KI-Boom führt zu zusätzlichem Energiebedarf
Zu einem massiven zusätzlichen Energiebedarf führt zudem der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI). Bereits haben auch die grossen US-Technunternehmen milliardenschwere Investitionen in langfristige Energieinfrastruktur für den Betrieb ihrer neu geplanten Datenzentren angekündigt. Trotz des Wachstums bei den «sauberen Energien» dürfte rund 40 Prozent des bis 2030 anfallenden Zusatzbedarfs an Energie durch fossile Energien gedeckt werden, wie es hiess.
Einen Aufschwung erwarten die Swiss Re-Experten auch bei der Nuklearenergie. So wollen auch die «Big Techs» in Kernkraft investieren – darunter etwa in «Miniatomkraftwerke» (Small Modular Reactors SMR), die künftig in Fabriken vorgefertigt und an den Einsatzort gebracht werden sollen.
Auch bei der Nuklearenergie könne die Versicherungsbranche einen Teil der Risiken etwa beim Bau, aber auch beim Betrieb der Anlagen übernehmen, so Keime.