Swiss erwägt Einsatz von Billig-Crews auch auf Kanada-Flügen

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Zürich,

Die Swiss erwägt, indische Flugbegleiter auf Montreal-Flügen einzusetzen.

Fluggesellschaft Swiss
Bereits heute beschäftigt die Swiss rund 230 sogenannte «International Cabin Crew Members» an ausländischen Stützpunkten in Indien, Thailand, China und Japan. (Archivbild/Symbolbild) - keystone

Die Fluggesellschaft Swiss prüft einem Medienbericht zufolge aus Kostengründen den Einsatz indischer Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter künftig auch auf Flügen nach Montreal. Deren Saläre liegen umgerechnet bei 580 bis 950 Franken pro Monat, wie die Zeitungen des CH-Media-Verlags am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete.

«Wir prüfen fortlaufend verschiedene Möglichkeiten, um unsere Cabin Crew Member bestmöglich einzusetzen», sagte ein Swiss-Sprecher den Zeitungen. «Eine endgültige Entscheidung steht derzeit noch aus.»

Bereits heute beschäftigt die Lufthansa-Tochter rund 230 sogenannte «International Cabin Crew Members» an ausländischen Stützpunkten in Indien, Thailand, China und Japan. Diese Angestellten tragen Swiss-Uniformen, haben jedoch keinen Gesamtarbeitsvertrag – mit Ausnahme der japanischen Crews – und verdienen deutlich weniger als ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen.

Gehälter im Vergleich

Laut Swiss liegen die Gehälter in Indien zwischen 65'000 und 106'000 Rupien, umgerechnet 583 bis 952 Franken pro Monat. Zum Vergleich: Der Einstiegslohn für Swiss-Crews in der Schweiz beträgt derzeit etwas über 3800 Franken.

Die Airline rechtfertigte den Einsatz mit sprachlichen und kulturellen Gründen auf bestimmten Routen. Zudem sei die Beschäftigung von Personal im Ausland im Gesamtarbeitsvertrag mit der Gewerkschaft Kapers geregelt und kontingentiert, erklärte der Swiss-Sprecher.

Gewerkschaftliche Reaktion

Die Gewerkschaft Kapers kritisierte das Vorgehen scharf und sprach von «klassischem Lohndumping». Die Gewerkschaft kündigte an, Ende Jahr mit der Airline über bessere Anstellungsbedingungen verhandeln zu wollen.

Die Diskussion erhält Brisanz vor dem Hintergrund der Konzernstrategie: Am Kapitalmarkttag der Lufthansa wurde bekräftigt, dass bis 2030 auch aus Kostengründen rund die Hälfte aller Kurz- und Mittelstreckenflüge von günstigeren Airlines ausserhalb des Kernkonzerns durchgeführt werden soll.

Kommentare

User #1199 (nicht angemeldet)

Also die Lufthansa zieht das in Erwägung, da die „Swiss“ ein kleiner Teil, dieser sich in Schieflage befindenden Airline ist.

User #9857 (nicht angemeldet)

Fliege nur noch Qatar Airways oder Emirates. Die LH group hat sowas von arrogantem Personal. Nein Danke

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